Nur 457 Zuschauer waren beim gegen den SC Verl ins Lohrheidestadion gekommen, um ihre SGW von den Rängen aus zu unterstützen. Gerade nach den guten Ergebnissen der letzten Wochen erscheint diese Zahl zunächst erstaunlich, bietet der Regionalligist seinen Anhängern in dieser Saison doch regelmäßig ansprechende Auftritte: "Wir spielen eine richtig gute Saison bis jetzt, auch wenn die Ergebnisse am Anfang nicht so stimmten. Wir spielen richtig guten, attraktiven Fußball, mehr können wir nicht machen", erklärte Trainer Farat Toku.
Den Grund dafür, dass die Anhänger – wie im Falle des Heimspiels gegen Verl – vom Stadionbesuch absehen, sieht Toku allerdings auch gar nicht im sportlichen Bereich. Vielmehr seien es die sonstigen Umstände im Verein, die laut dem SGW-Trainer ausschlaggebend sind: “Warum sie nicht kommen, das liegt natürlich auch am drum herum. Die ganze Unruhe im Verein, es gibt keine klare Linie”, erklärt der 37-Jährige und schiebt nach: “Diese Linie müssen wir schnellstmöglich reinkriegen, damit alle es ein bisschen ruhiger haben. Das fehlt.”
Toku hat Verständnis für die Fans
Deutliche Worte vom Wattenscheider Cheftrainer. Für die Zuschauer hat Toku indes Verständnis: "Bei denen, die da waren, müssen wir uns bedanken. Es ist nicht einfach, wenn du jedes Jahr dasselbe Problem hast. Deswegen bin ich froh um die, die da sind. Ich bin aber glücklich, wenn der eine oder andere mal wieder den Weg an die Lohrheide findet."
Und obwohl der SG-Trainer weiß, dass im Umfeld des Revierklubs schon länger nicht alles rund läuft, zeigt Toku sich zuversichtlich, dass bald wieder Ruhe einkehrt in Wattenscheid. Auch wenn das Chaos aufgrund der nicht vorhandenen Vereinsführung ein kaum zu lösendes Problem bleibt: “Ich bin da guten Mutes. Die ganze Saison spielen wir schon so, dass wir keinen richtigen Ansprechpartner haben. Man muss positiv bleiben, deshalb spielen wir unser Spiel und ziehen das durch. Wenn die Leute uns unterstützen, das honorieren und kommen, dann sind wir riesig froh."