Der Verbandspokal-Krimi beim SV Scherpenberg lief in der Nacht zum Donnerstag noch einmal vor Stefan Janßens innerem Auge ab. „Das war ein Wahnsinns-Spiel“, sagt der Trainer des Oberligisten VfB Homberg, der seinen Kickern auch „überhaupt keine Vorwürfe“ machen kann, dass beim klassentieferen Landesligisten nach dem 7:8 im Elfmeterschießen im Achtelfinale Schluss war.
„Es war ein Spiel auf sehr hohem Niveau, mit allem, was zu einem Pokal-Fight dazu gehört. Man muss allen beteiligten Akteuren ein großes Lob aussprechen. Sie haben alles gegeben, und jeder hat gezeigt, dass er unbedingt ins Viertelfinale wollte.“ „Das“, so Janßen, „sind die Spiele, die den Wettbewerb ausmachen.“
Dertwinkel biss auf die Zähne
Gleichzeitig möchte der Trainer eine Anregung in Richtung des Verbandes schicken. „Im DFB-Pokal gibt es die Möglichkeit der vierten Auswechslung in der Verlängerung. Warum wird dies nicht auch in den Wettbewerben des Amateurbereichs eingeführt, wo diese Regelung weitaus wichtiger wäre“, fragt der Trainer. „Die Jungs haben 120 Minuten auf Asche in den Knochen und müssen am nächsten Morgen früh raus, um ihrer wichtigen Arbeit nachzugehen.“
Genau dies war Patrick Dertwinkel nicht möglich. Der Mittelefeldmann erlitt einen, so Janßen, „fetten Bluterguss am Oberschenkel“, biss dennoch bis zum Schluss auf die Zähne und stellte sich sogar zum ersten Elfmeter, den er trocken versenkte. Dennoch hätte ihn der Trainer bei der Möglichkeit einer vierten Auswechslung vorsichtshalber vom Feld genommen. Nun droht Dertwinkel, den Janßen momentan „in einer überragenden Form“ sieht, am Sonntag im anstehenden Ligaspiel gegen den 1.FC Bocholt auszufallen. Samet Sadiklar konnte sich indes mit zwei Toren in seinem ersten Startelfeinsatz für eine Nominierung empfehlen. Für den derzeitigen Ersatzkeeper Adnan Laroshi, der im Pokal ran durfte und den Elfer von Maximilian Stellmach parierte, war es indes „ein Spiel mit Licht und Schatten“, so Janßen. „Wenn er noch einen Elfer hält, wird er zum Helden. So stehen am Ende vier Gegentore in 120 Minuten“, bilanziert der Homberger Trainer.