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Europapokal-Statistik
Historisch schlechter Start

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Olaf Thon, Olaf Thon
Olaf Thon, Olaf Thon Foto: dpa
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Die deutschen Klubs haben im Europapokal so wenig Punkte wie noch nie geholt. Für Uefa-Pokalsieger Olaf Thon ein Zeichen, dass die Bundesliga zurückfällt.

Den letzten Stich setzte dann Jody Lukoki. Der Angreifer von Ludogorez Rasgrad traf zum 2:1 gegen die TSG Hoffenheim, besiegelte damit die Niederlage des Bundesliga-Klubs in der Europa League – und einen historisch schlechten Spieltag für die deutschen Klubs im Europapokal. Denn vor den Hoffenheimern hatten schon der 1. FC Köln und Hertha BSC in der Europa League sowie der FC Bayern, Borussia Dortmund und RB Leipzig in der Champions League ihre Spiele verloren. Null Punkte für die deutschen Klubs an einem Spieltag – das gab es noch nie im Europapokal.

Es ist der historisch schwächste Start für die Bundesliga: Von 16 Spielen wurden ganze zwei gewonnen, eins durch den FC Bayern und eins durch den SC Freiburg in den Play-offs zur Europa League. In der Uefa-Rangliste für die aktuelle Saison liegt Deutschland auf Rang 27 – hinter Kasachstan, Weißrussland und Mazedonien, nur knapp vor Litauen und Liechtenstein.

„Man sieht, dass die deutschen Mannschaften momentan nicht mithalten können, weder in der Europa League noch in der Champions League“, sagt Olaf Thon im Gespräch mit dieser Zeitung. Der 51-Jährige kennt sich aus mit dem Europapokal, 1997 gewann er mit Schalke 04 den Uefa-Cup – bevor der Wettbewerb in Europa League umgetauft wurde.

Gerade dort sieht Thon „sehr viel Mittelmaß“ und ist skeptisch, ob überhaupt ein deutsches Team weiterkommt. Für die Champions League fällt er ein differenzierteres Urteil: „Dortmund wird in seiner Gruppe mindestens Dritter und somit ins Sechzehntelfinale der Europa League einziehen“, erwartet der Weltmeister, „Bayern wird mindestens Zweiter und überwintert in der Champions League.“

Nur ein Verein in der K.o.-Runde der Königsklasse – das gab es zuletzt 2008/09. „Offenbar ist die Bundesliga im internationalen Vergleich nicht so stark, wie wir sie oft sehen“, sagt Thon. „Nach den ersten beiden Spieltagen gibt es da keine andere Meinung.“

England und Italien ziehen vorbei

Die Quittung: In der Uefa-Fünfjahreswertung, die über die Zahl der Europapokalplätze entscheidet, ist die Bundesliga um zwei Plätze abgerutscht auf Rang vier, England und Italien sind vorbeigezogen und sitzen Spanien im Nacken. Noch ist das ohne Folgen, ab der kommenden Spielzeit bekommen die vier besten Ligen vier Startplätze in der Champions League. Der Vorsprung auf Frankreich auf Rang fünf beträgt beruhigende 14,75 Punkte. Andererseits aber haben die Franzosen seit Saisonbeginn knapp zwei Punkte aufgeholt und dürften im weiteren Saisonverlauf den Abstand noch verkürzen.

„Momentan sieht es so aus, als seien die deutschen Vereine abgehängt, vor allem in der Europa League“, sagt Thon. Und auch der FC Bayern, der sich in den vergangenen Jahren bis auf Augenhöhe mit Real Madrid und dem FC Barcelona vorgearbeitet hatte, scheint den Anschluss wieder verloren zu haben. „Wenn man diese Weltklassespieler bei Paris Saint-Germain gesehen hat, wenn man die englischen Spitzenklubs aus Manchester oder Chelsea sieht, kann einem Angst und Bange werden, ob Bayern da mithalten kann“, erklärt Thon. „Ich bin mal gespannt, wie der FC Bayern sich aufstellt, um wieder wettbewerbsfähig zu werden und zu bleiben.“

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