SG Wattenscheid 09

Noch lange kein neuer Aufsichtsrat in Sicht

Mit Spannung erwarteten viele Fans des Regionalligisten SG Wattenscheid 09 das Ergebnis der Jahreshauptversammlung ihres Vereins, denn seit einigen Wochen war klar, dass der Aufsichtsratsvorsitzende Rheinhard Mokanski und sein Kollegium zurücktreten würden. Einzig zwei Mitglieder bleiben dem Aufsichtsrat erhalten.

So nahm die aggressive Grundstimmung im Vereinsheim der SGW ihren Lauf, nachdem die scheidende Vorsitzende Gabi Vit nach einer emotionalen Rede unter lautem Applaus verabschiedet wurde. Die Mannschaft und Trainer Farat Toku, die eine gute Stunde an der Veranstaltung teilnahmen, wurde von Mokanski mit skurrilen Worten begrüßt, die dem ein oder anderen Fan sofort große Sorgenfalten bescherten: "Eure Gehälter kommen spätestens übermorgen, darüber müsst ihr euch keine Sorgen machen."

Gegenwind für Mokanski

Bei der SG Wattenscheid schon seit Monaten keine Selbstverständlichkeit mehr. Des weiteren hatten die Fans schlichtweg kein Verständnis dafür, dass ihr Verein einen scheidenden Aufsichtsrat entlasten soll, gleichzeitig aber kein neuer Aufsichtsrat präsentiert werden kann.

"Der Verein ist drauf und dran, einen neuen Aufsichtsrat auf die Beine zu stellen", erklärte Mokanski, während die meisten Mitglieder dabei nur mit dem Kopf schütteln konnten. In knapp vier Wochen solle eine neue außerordentliche Versammlung stattfinden, bei der dann endlich ein neuer Aufsichtsrat präsentiert werden soll. "Es gibt schon ein paar Namen, die wir aber hier und heute nicht präsentieren werden", bekräftigte Mokanski.

Die Fans äußerten daraufhin ihren Unmut und weigerten sich zunächst, den Aufsichtsrat zu entlasten, da kein neuer zugegen war. "Wieso sollten wir sagen, dass alles okay ist und Sie in Frieden abdanken können, wenn Sie uns überhaupt keinen Nachfolger präsentieren können", sagte ein Mitglied und fuhr fort: "Ich werde Sie nicht offiziell entlasten und würde jedem anderen Mitglied hier im Raum dazu raten, dies heute auch nicht zu tun".

Fans sind wütend

Mokanski verlor darauf hin die Fassung und drohte lautstark, der Veranstaltung sofort den Rücken zu kehren und den Übergang, bis der neue Aufsichtsrat da ist, gar nicht mehr anzutreten. Die Fans machte das sichtlich wütend und die Entscheidung über eine offizielle Entlastung des Aufsichtsrates zog sich lange Zeit hin, bis klar wurde, das diese nicht verschoben werden könne, da dies so in der Satzung des Vereins festgelegt ist.

Schlussendlich wurde die Entlastung dann vollzogen und die Fans schienen dennoch nicht unzufrieden, denn Mokanski und Co. waren Geschichte. Obgleich der scheidende Aufsichtsrat ordentliche Zahlen präsentieren konnte, denn diese waren unter dem Strich immerhin schwarz. Die 200.000 Euro Verbindlichkeiten werden zudem weiter getilgt und bereiten dem kommenden Aufsichtsrat somit eine fundierte Grundlage für konzentrierte Arbeit.

An der Lohrheide bleiben die Zeiten also weiter stürmisch. Denn wie ein Mitglied nach dem Ende der Versammlung erkannte:"So richtig passiert ist heute irgendwie gar nichts."