„Das hat doch Spaß gemacht. Die Elf des Jahres hat sich sehr gut geschlagen und sogar eine Halbzeit gewonnen“, strahlte Carsten Kemnitz. Der Mit-Organisator, der zusammen mit der Sportredaktion die Elf des Jahres nominierte, war mit dem Ablauf des Einlagespiels der Auswahl gegen Rot-Weiß Oberhausen ebenso wie alle andere Beteiligten zufrieden. Sicherlich wäre die Zuschauerzahl ausbaufähig gewesen, aber die knapp 150 Zuschauer sahen im Osterfelder Waldstadion eine Auswahl der besten Amateurkicker, die sich gegen den Regionalligisten bravourös schlug – 1:3 (0:3) hieß es am Ende aus Sicht der Elf des Jahres.
Michele Lepore (Blau-Weiß) und Marcus Behnert (Arminia Klosterhardt), die Trainer der vergangenen Saison, mussten die geplante Elf des Jahres im Vorfeld umbauen. Sahin Karabudak, Marcel Kielczewski, Sascha Knobloch und David Möllmann mussten ihre Teilnahme verletzungs- bzw. krankheitsbedingt absagen. Für sie sprangen Abdelaziz Boukdir, Marvin Görlich (beide Adler Osterfeld), Mehmet Kafli, Mehmet Dag (beide Blau-Weiß) und Gino Seggio (FC 72) ein. Die Oberhausener hatten scheinbar die 0:4-Niederlage vom Wochenende in Wiedenbrück noch nicht richtig verdaut. „Das war sowas von unnötig. Das hätte wirklich nicht sein müssen“, haderte RWO-Trainer Mike Terranova kurz vor Spielbeginn. Hauners Ehrentor
Nach drei gespielten Minuten gab der frühere Osterfelder Mehmet Dag einen ersten Schuss auf den Kasten von Krystian Wozniak ab, der Torwart des Regionalligisten packte sicher zu. Zwei Minuten später ging der Favorit in Führung. Der agile Enes Topal hatte Tarik Kurt bedient – 0:1 (5.). Die Auswahlmannschaft, der ein wenig die Abstimmung fehlte, konterte umgehend. Mehmet Kafli hatte zum 1:1 getroffen, doch der Treffer fand wegen einer vermeintlichen Abseitsposition beim Unparteiischen keine Anerkennung (8.). Die „Kleeblätter“, mit der zweiten Garnitur angetreten, erhöhten im weiteren Verlauf auf 3:0. Nach etwas mehr als einer halben Stunde hatte erneut Kurt (31.) und kurz vor der Pause Marvin Lorch vom Punkt getroffen (42.). In der Szene zuvor, die zu dem Elfmeter führte, hatte Auswahltorwart Efe Özkan den emsigen Topal von den Beinen geholt. Die Elf des Jahres schlug sich bravourös, hatte zwischendurch immer wieder gute Aktionen auf ihrer Seite – letztlich musste sie sich aber der Qualität des Favoriten beugen.
Das war eine tolle Sache. War ein interessantes Spiel
Michele Lepore, Trainer Blau-Weiß Oberhausen
Der Regionalligist spielte bis zum gegnerischen Strafraum gefällig, ließ dann aber oftmals die nötige Konsequenz vermissen. Das war insbesondere im zweiten Durchgang zu sehen. „Wir hatten später insgesamt sieben A-Jugendliche auf dem Platz stehen. Die Jungs haben sich gut bewegt und die Akteure, die zuletzt hinten dran waren, Spielpraxis gesammelt“, wusste „Terra“ den soliden Auftritt seiner Elf richtig einzuschätzen.
Tobias Hauner gelang der verdiente Ehrentreffer für die Elf des Jahres. Der Osterfelder Torjäger verwandelte einen Strafstoß souverän (71.) und wurde direkt im Anschluss ausgewechselt. Udo Hauner, Tobias’ Vater und Trainer des Ausrichters Adler Osterfeld: „Hat der Jung sich verdient. Bei uns läuft der nicht so viel.“ Am Ende hatten alle ihren Spaß. „Das war eine tolle Sache. War ein interessantes Spiel“, sagten Lepore und Behnert unisono. „Wichtig ist, dass sich niemand verletzt hat. Auf beiden Seiten.“ Und so ließ die Elf des Jahres zusammen mit der Mannschaft von Adler Osterfeld den Abend gemeinsam im Klubhaus ausklingen. Bei Champions League und Pizza wurde viel über Fußball gefachsimpelt. Am Wochenende wird’s wieder ernst. Dann ist Liga-Alltag angesagt. Bei RWO und bei den Amateuren.