Nach 0:0 beim WSV

Rhynern "eine Bereicherung für die Liga"

Diese Tatsache ließ sich bereits auf den Rängen beobachten: Von insgesamt 2.435 Zuschauern haben lediglich knapp 30 Anhänger aus Rhynern den Weg ins Stadion am Zoo gefunden. Eine Überzahl, die den Ausgang des Spiels widerspiegeln sollte? Mitnichten.

Ein aufopferungsvoll kämpfender Liga-Neuling hat dem noch immer ungeschlagenen WSV das Leben bis zur 92. Minute schwer gemacht und als Belohnung den zweiten Punkt im fünften Saisonspiel eingefahren. Der Gastgeber aus Wuppertal hat derweil die vorübergehende Tabellenführung verpasst.

Westfalia Rhynern präsentierte sich während des torlosen Remis in einer defensiven Grundordnung, während ein spielstarker WSV mit einer hochstehenden Verteidigung drei Punkte einfahren wollte. André Mandt, eingewechselter Sechser der Hausherren, und Patrick Polk, zweikampfstarker Innenverteidiger der Westfalia, haben die Partie ebenso erlebt. "Die Defensivarbeit hatte die oberste Priorität, das ist uns im Endeffekt auch ganz gut gelungen", sagte Polk im Anschluss an die Partie. Mandt ergänzte: "Gegen einen tiefstehenden Gegner haben wir es verpasst, den Sack zuzumachen. Wir sind an der Chancenverwertung gescheitert."

Trotz des Punktgewinns waren die Gäste nicht gänzlich zufrieden. "Nach vorne war es leider nicht so gut wie in den Spielen zuvor. Wir wollten in der Offensive mehr investieren und einen Sieg holen", betonte ein angriffslustiger Polk. Im Hinblick auf die kommende Partie gegen den KFC Uerdingen bekräftigte der von der Flutlicht-Kulisse angetane Verteidiger aus Rhynern: "Wir freuen uns auf die Aufgabe. Wir fahren überall hin, um was zu holen." In einer langen Saison möchte sich der Underdog aus Rhynern in der Regionalliga etablieren und als unangenehmer Gegner präsentieren. Polk: "Wir werden uns nicht verstecken. Wir sind eine Bereicherung für die Liga!"

Auf der Gegenseite waren die drei Punkte das gesteckte Ziel, aufstecken werden die Wuppertaler jetzt aber nicht - ganz im Gegenteil: Es wird optimistisch auf die kommenden Aufgaben geschaut. "Mit dem Spiel sind wir das vierte Pflichtspiel in Folge ohne Gegentor geblieben", sagte der für Kapitän Gaetano Manno aus der Startelf rotierte Mandt zurückblickend. Und: "Darauf bauen wir auf. Wir wollen die Null weiterhin halten und ab sofort wieder Tore schießen." Den kommenden Gegner schätzt er als spielstark ein. "Mit Gladbach kommt jetzt ein sehr unangenehmer Gegner. Das Team schneidet jedes Jahr sehr gut ab. Wir müssen uns auf eine hohe fußballerische Qualität einstellen." Um die U23 der Borussia stoppen zu können, fordert er: "Wir dürfen ihnen keine spielerischen Freiheiten bieten. Zweite Mannschaften sind sehr unangenehm."