VfL Bochum

Hochstätter schützt Riemann nach Patzer

Mit dem Namen Felix Dornebusch musste sich Christian Hochstätter am Montag gleich zweimal beschäftigen. Zunächst, weil er vom Interesse des dänischen Erstliga-Tabellenführers FC Nordsjaelland am Ersatztorhüter gehört hatte. Am Abend dann, nach der 0:2 des VfL Bochum beim neuen Zweitliga-Spitzenreiter Arminia Bielefeld, weil er beantworten sollte, ob es nicht an der Zeit ist, über einen Wechsel im Tor nachzudenken. Schließlich sei Dornebusch in der Mannschaft gut gelitten, habe ebenso die Rückendeckung von den Fans. Doch einen möglichen Wechsel zu kommentieren, so der VfL-Sportvorstand, falle nicht in seinen Aufgabenbereich.

Hochstätter war natürlich klar, warum er darauf angesprochen worden war. Denn in der 21. Minute war Bochums Stammtorhüter maßgeblich am ersten Treffer der Arminia beteiligt gewesen. Tim Hoogland spielte einen riskanten Pass auf den Schlussmann, Riemann passte auf den bedrängten Anthony Losilla, kurz darauf war der Ball bei Patrick Weihrauch, der für Andreas Voglsammers Führungstreffer auflegte. Eine Szene, hervorgerufen von eklatanten individuellen Fehlern – die den drei erfahrenen VfL-Profis nicht hätten unterlaufen dürfen. Eine Szene, die dazu führte, dass bei der Mannschaft von Ismail Atalan plötzlich nichts mehr zusammenlief. Plötzlich war der Druck weg, mit dem die Bochumer die Ostwestfalen in der ersten Viertelstunde des Spiels so überrascht hatten. In eben dieser Anfangsphase hatte Sportvorstand Hochstätter auch das eigentliche Problem ausgemacht. Denn wenn zum Beispiel Stürmer Lukas Hinterseer seine Großchance nach knapp fünf Minuten genutzt hätte, wäre der Kollektiv-Patzer der Bochumer Defensive womöglich nicht derart ins Gewicht gefallen. „Was Manuel betrifft: Wir haben vorne genug Chancen gehabt, um das Tor zu schießen“, betonte Hochstätter, „wir haben es aber nicht gemacht, es ist müßig, darüber zu reden.“

Kurz darauf trottete Manuel Riemann durch die Interview-Zone. Den Kopf gesenkt, ein leerer Blick – müde und abgekämpft sah er aus. Er, der gewöhnlich einer der Spieler ist, die nach einer schwachen Leistung keine Probleme haben, vor die Mikrophone zu treten. Er wollte nichts mehr zu diesem aus Bochumer Sicht desaströsen Abend sagen. Und wie stehen nun die Chancen für Ersatztorwart Dornebusch? Während Hochstätter diese Situation nicht kommentieren wollte, übte sich Trainer Atalan in Diplomatie. Der 37 Jahre alte Fußball-Lehrer wollte die Niederlage, die den Fehlstart des VfL perfekt machte, nicht an einer Person festmachen: „Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen.“