Wenige Tage zuvor hatte der frühere Wolfsburger beim MSV Duisburg unterschrieben. „Das Ergebnis war nicht so schön“, erinnert sich Wolze an die 0:5-Niederlage der Zebras gegen den FC Schalke 04. In den Folgejahren war das DFB-Pokalfinale für die Meidericher weiter entfernt als Duisburg von Berlin. Dreimal schied der MSV in der 2. Runde aus, zweimal in der ersten. Am Montag unternehmen die Zebras einen neuen Anlauf. Zweitliga-Konkurrent 1. FC Nürnberg gastiert um 18.30 Uhr an der Wedau.
Die beiden Klubs trafen schon im August 2014 in der ersten Pokalrunde aufeinander. Kevin Wolze saß damals nicht vor dem Fernseher, sondern stand auf dem Platz. Im Gegensatz zum kommenden Spiel am Montag war das damals ein klassischer Pokalkampf. Der MSV war Drittligist, der Club kam als Erstliga-Absteiger. Und dem Underdog aus Duisburg gelang es, das Salz in die Suppe zu streuen. Der MSV gewann durch ein Elfmetertor von Zlatko Janjic mit 1:0 und zog in die 2. Runde ein. Dort kam dann aber gegen den 1. FC Köln das Aus im Elfmeterschießen.
Aus dem heutigen Kader waren immerhin sechs Spieler dabei: Neben Wolze und Janjic waren es Fabian Schnellhardt, Kingsley Onuegbu, Tim Albutat und Nico Klotz. Branimir Bajic gehörte damals nicht dem Duisburger Aufgebot an. Nürnberg hatte damals zwar 66 Prozent Ballbesitz, dafür aber keine Ideen parat.
Auch ohne den David-gegen-Goliath-Effekt – eher spielt Goliath gegen Goliath – ist nicht nur Wolze heiß auf das Pokalspiel. „Der DFB-Pokal ist eine schöne Geschichte mit einer besonderen Atmosphäre“, sagt MSV-Trainer Ilia Gruev. Allerdings hält sich die Begeisterung bei den Fans in Grenzen. Der MSV erwartet nur 14 000 Zuschauer (darunter rund 1000 Nürnberger Fans). Vor drei Jahren waren es 18 108 Besucher.
Aus Fehlern gelernt
Nach zwei ansprechenden Leistungen in der Liga wollen die Zebras im Pokal an die guten Vorstellungen anknüpfen und dabei natürlich den ersten Pflichtspielsieg der Saison einfahren. Nach dem Aufstieg vor zwei Jahren zahlte der MSV Duisburg auch in der ersten Pokalrunde viel Lehrgeld und kassierte gegen den Bundesligisten FC Schalke 04 im eigenen Stadion eine 0:5-Klatsche. Zwei Jahre später sieht Kapitän Wolze die Zebras besser aufgestellt. „Wir haben aus unseren Fehlern gelernt. Wir stehen viel kompakter“, sagt der Linksverteidiger.
Heute und morgen stehen noch weitere Trainingseinheiten auf dem Programm. Noch nicht dabei ist Mittelfeldspieler Baris Özbek, der weiterhin mit Rückenproblemen ausfällt. Innenverteidiger Branimir Bajic ist hingegen wieder in den Trainingsbetrieb der Meidericher eingebunden. Das Pokalspiel kommt für den Bosnier allerdings noch zu früh.