Beim Training am Donnerstagnachmittag legte sich Christian Pulisic (18) waagerecht in die Luft und hämmerte eine Flanke per Seitfallzieher ins Tor. Szenenapplaus von den Zuschauern bei der öffentlichen Einheit in Bad Ragaz, wo sich der Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund seit Mittwoch im Trainingslager befindet.
Der US-Amerikaner ist selbstbewusst. Das ist wichtig, schließlich gilt es bis ins neue Jahr hinein Marco Reus (Kreuzbandteilriss) zu ersetzen. Kandidaten für die Aufgabe: André Schürrle. Und eben Pulisic. „Es ist immer schwer, wenn einer der erfahrensten und besten Spieler verletzt ist. Das ist ein harter Schlag für uns“, sagt Pulisic mitfühlend, fügt jedoch an: „Aber es ist die Chance für andere, sich auf dem Feld zu zeigen. Zum Beispiel für mich.“
Hype in der Heimat
43 Einsätze verzeichnete Pulisic in allen Wettbewerben der vergangenen Saison. Ergebnis: fünf Tore, zwölf Vorlagen. „Ich will noch gefährlicher werden“, sagt der us-amerikanische Nationalspieler, um den es in seiner Heimat fast einen Hype gibt. „Ich versuche, so ruhig wie möglich zu bleiben. Ich lasse mir keinen Druck auferlegen, weil ich mir selbst schon genug Druck mache, gut zu sein.“
Apropos Druck. „Wir haben eine gute Chance, die Liga zu gewinnen“, meint der 18-Jährige so mutig, wie es vermutlich nur 18-Jährige sind. Er lächelt dabei schelmisch. Meint er das ernst? Vermutlich. Selbstbewusst genug ist er ja.