Erst im Oktober 2016 hatte Sportvorstand Christian Heidel das Experiment mit Holst, die Heidel-Vorgänger Horst Heldt im Januar 2014 geholt hatte, für beendet erklärt. "Es ist zum Start ins Trainingslager ein neuer Versuch", sagte Heidel in Mittersill und ergänzte: "Der Trainer steht solchen Dingen sehr offen gegenüber. Das muss jetzt nicht bedeuten, dass sie ab sofort komplett bei der Mannschaft ist. Aber er fand es gut, hier im Trainingslager mal mit der Mannschaft eine Sitzung zu führen und dort reinzuhören. Alles weitere werden wir sehen."
Zweieinhalb Jahre lang gehörte Holst fest zum Betreuer-Team, bevor Heidel einschritt. Der Grund: Holsts Dienste als Mentaltrainerin wurden nicht so in Anspruch genommen, wie sich die Schalker das vorgestellt hatten. Holst war im Bereich der Knappenschmiede für Schalke gearbeitet, bevor sie Anfang 2014 zu den Profis kam. „Jeder entscheidet selbst, ob er das Angebot nutzt oder nicht“, sagte zum Beispiel Mittelfeldspieler Max Meyer damals. Vor allem unter Cheftrainer Jens Keller war Holst stets präsent und stand in nahezu allen Trainingseinheiten mit auf dem Platz und beobachtete das Geschehen. Keller-Nachfolger Roberto Di Matteo hingegen verbannte die Psychologin vom Trainingsplatz, aber nicht aus dem Betreuerkreis.
Die Sportpsychologin sollte den Spielern beratend zur Seite stehen. Heidel warf Holst nach dem Ende der Zusammenarbeit nichts vor: "Sie kann ja nichts dafür, wenn ihr Angebot nicht genutzt wird.“ Heidel war darauf bedacht, dass sich ein kleiner, aber effizienter Betreuerkreis um die Profimannschaft kümmert - Holst sollte nicht einfach nur mitlaufen. Nun könnte sie auf Dauer zurückkehren - dank Tedesco.