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China-Reisen
Bayern-Kater in Fernost

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Uli Hoeneß, Uli Hoeneß
Uli Hoeneß, Uli Hoeneß Foto: firo
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Münchens Präsident Uli Hoeneß kritisiert plötzlich die PR-Tour durch Asien. Schalkes Sportvorstand Heidel dagegen betont: „Wir brauchen das Geld“.

Seine „dahoam“ gebliebenen Fans versorgt Rekordmeister FC Bayern München regelmäßig mit schrillen Bildern aus Fernost. Da warten tausende Chinesen am Flughafen, manche sollen sogar 2000 Kilometer mit dem Auto angereist sein. Klare Botschaft: Der Fußball-Bundesligist ist eine Weltmarke, seine Spieler sind Popstars. Nach Ansicht von Präsident Uli Hoeneß jedoch muss der Massenrausch in Fernost hinterfragt werden: „Das ist sicherlich grenzwertig, was wir gemacht haben bis jetzt“, sagte der 65-Jährige am Montag in Singapur. Auch in Dortmund und Schalke hat man die Belastungen registriert – ebenso allerdings die wirtschaftlichen Vorteile.

Englische Klubs in Asien: Vor allem die Klubs der englischen Premiere League sind in Asien äußerst beliebt. 2003 spielten erstmals der FC Chelsea, Newcastle United und Birmingham City mit der malaysischen Nationalelf in Kuala Lumpur um den „FA Premier League Asia Cup“ (heute „FA Premier League Asia Trophy“).

Vor der Reise hatte Hoeneß die Strapazen gerechtfertigt: „Man kann es sich nicht leisten, von Globalisierung zu sprechen, und dann nicht dorthin zu fahren.“ Doch beim Bergfest der zwölftägigen Asien-Tour herrschte Kater-Stimmung: Bayern bezog in Shenzhen eine heftige 0:4-Niederlage gegen den AC Mailand. Zeitumstellung, PR-Termine, Trainingseinheiten bei tropischem Klima – die Spieler wirkten geschlaucht, körperlich und gedanklich. „Man hat schon gemerkt, dass die Mannschaft müde war“, sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge. Noch bitterer: Auf der Tour verletzten sich Thiago Alcántara (Wade) und Juan Bernat (Knöchel). Beide mussten frühzeitig abreisen.

Während die Bayern heute (13.30 Uhr) fast Wiedergutmachung gegen den FC Chelsea betreiben müssen, haben Dortmund und Schalke die Asientour hinter sich. Die nächsten Trainingslager – der BVB ist in Bad Ragaz/Schweiz (ab 26. Juli), Schalke ab heute im österreichischen Mittersill – versprechen bei allen Trainingseinheiten und Testspielen zumindest Ruhe von der kräftezehrenden, tropischen Hitze und den Flügen.

Werben um Fans im Internet

Schalkes Sportvorstand Christian Heidel bewertet den China-Trip trotzdem positiv: „Über zwei Millionen Fans haben in China unser Spiel gegen Inter Mailand in den sozialen Medien geschaut. Das war für Schalke 04 wieder ein kleiner Schritt bei der Fan-Werbung. Wir brauchen das Geld, das solche Reisen einbringen.“ Schon jetzt ist klar: Die Königsblauen fliegen nächstes Jahr wieder um den Globus: „Entweder erneut nach China oder in die USA“, sagt Marketing-Vorstand Alexander Jobst.

In Dortmund ist sich Sportdirektor Michael Zorc der Belastungen bewusst: „Es war anstrengend, insbesondere für die Mannschaft. Dafür hat sie das hervorragend gemacht.“ Täglich hatten die Spieler PR-Termine zu erledigen – neben Training und Testspielen. Am vorletzten Tag knickte Kapitän Marcel Schmelzer ohne Gegnereinwirkung um. Zufall? Vielleicht. Wegen eines Außenbandteilrisses fällt er aber wohl für den Saisonstart aus. Auch Uli Hoeneß weiß, dass sich sein Verein den neuen Märkten nicht entziehen kann. „Wir werden sicherlich weiter diese Reisen machen“, sagt der 65-Jährige. „Aber ob man unbedingt vier Spiele in zwölf Tagen machen sollte, das wird auf den Prüfstand kommen.“

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