Was nach nur einem Sieg in fünf Tests und zwei Telekom-Cup-Halbzeiten nicht verwundert. “Wir müssen das Spiel mit einer anderen Einstellung angehen, der Club war viel bissiger, giftiger”, stellte Hecking zum Abschluss des einwöchigen Trainingslagers am Tegernsee kritisch fest.
Das sind Gladbachs Problemzonen Dreierkette in der Abwehr: Trainer Hecking arbeitet daran, ein zweites Spielsystem neben dem gewohnten 4-4-2 zu etablieren. Beim 1:1 gegen Leeds United und beim 1:2 gegen OGC Nizza gelang das 3-4-2-1 eine Halbzeit lang nur bedingt. In Nürnberg stellte Hecking wieder auf 4-4-2 um. Doch auch da bleibt noch Arbeit übrig.
Nur sechs Tore in fünf Tests und zwei Telekom-Cup-Halbzeiten: Davon gehen zwei Freistoßtore durch Mickael Cuisance beim 2:2 in Eupen sowie von Patrick Herrmann beim 1:1 gegen Leeds ab. Rund läuft es offensiv nicht. Hecking macht das aber wenig Sorgen. “Wir hätten auch gegen Bezirksligisten testen können, dann sähe die Bilanz anders aus.” Vor allem Torjäger Raffael ist noch nicht unter Feuer. “Raffa weiß, was er braucht, und wann er Fünfe mal grade sein lässt”, beruhigt Hecking.
Defensives Mittelfeld: Diese Problemzone ist eine positive. Es drängen sich diverse Spieler nach guten Eindrücken für die beiden Startplätze auf. Favorisiert sind Weltmeister Christoph Kramer und der bullige Schweizer Neuzugang Denis Zakaria, die in Nürnberg auch zusammen starteten. Gut in Fahrt sind die Youngster: László Bénes und Mickael Cuisance. Tobias Strobl tendiert eher in die Innenverteidigung, Jonas Hofmann ins offensive Mittelfeld. Einsamer Linksverteidiger: Der Schwede Oscar Wendt scheint nach dem Abgang von Nico Schulz (zu Hoffenheim) konkurrenzlos. Deshalb testet Trainer Hecking hier auch Fabian Johnson. Ob der dynamische US-Amerikaner aber nicht besser offensiv aufgehoben ist? Oscar Wendt jedenfalls will an seine gute Rückrunde anknüpfen. Und weiter bei Gladbach bleiben. Der 2018 auslaufenden Vertrag wird verlängert. “Oscar will, und wir wollen auch”, sagte Sportdirektor Max Eberl im Gespräch mit dieser Zeitung.
Nachzügler Matthias Ginter: Der Weltmeister und Confed-Cup-Gewinner muss zügig integriert werden. Klappt das, dann dürfte die Abwehr von drei Führungsspielern gelenkt werden - neben Ginters neuem Partner Yannik Vestergaard und Torwart Yann Sommer. “Mit Matthias kommt sehr viel Qualität zu uns. Er wird uns sofort helfen”, sagt der dänische Nationalspieler Vestergaard.
Die Dauerpatienten: Innenverteidiger Timothée Kolodziejczak braucht nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel noch vier Wochen für ein Comeback. Der Franzose bleibt ein Europa-League-Sieger im Wartestand. Ebenso unerfreulich sieht es bei Angreifer Josip Drmic aus. “Wir wissen nicht, wann Josip zurückkehrt”, sagt Sportdirektor Eberl mit Blick auf eine neuerliche, nicht näher definierte Knieverletzung.
Die Transferperiode: Wird von den Gladbachern nur genutzt, wenn ein sinnvolles Schnäppchen abfällt. “Maximal einer kommt noch dazu”, sagt Sportdirektor Eberl. Und blickt dabei auf den englischen Markt, der noch durchaus brauchbare Talente abwerfen könnte.