Es ist ohne Wenn und Aber die zweite Mannschaft des FC Schalke 04, die den Abstieg aus der Regionalliga nur als Betriebsunfall gewertet wissen will. „Wir wollen und wir werden aufsteigen“, betont Gerald Asamoah, der seit November 2016 als Manager der Schalker Zweitvertretung fungiert. Und wenn das Ziel nicht erreicht wird? Droht dann die Abmeldung? Mit solchen düsteren Gedanken will sich Frohnatur Asamoah gar nicht erst beschäftigen. „Ich blicke optimistisch nach vorn und bin überzeugt davon, dass unser Weg erfolgreich sein wird“, so der 38-Jährige.
Damit das gelingt hat „Asa“ zusammen mit Trainer Onur Cinel alles auf den Prüfstand gestellt. Das Duo hat den Kader, der bis zu 34 Spieler umfasste, radikal verkleinert. „Und wir haben ausschließlich Spieler verpflichtet, die für Schalke brennen“, so Cinel.
Der A-Lizenzinhaber muss nun beweisen, dass er aus dem namentlich hochkarätigen Kader ein schlagkräftiges Team formen kann. „Denn wir dürfen uns nichts vormachen: Jeder Gegner wird gegen Schalke besonders motiviert sein. Jede Partie wird für uns Pokalcharakter haben“, glaubt Asamoah.
Die Schalker stehen unter Zugzwang, denn sie machen trotz des Abstiegs unter Profibedingungen weiter. „Die Voraussetzungen, um erfolgreich zu sein, sind eher noch besser geworden, weil die Infrastruktur am Vereinsgelände optimiert wird“, erläutert Cinel. Alle Schalker Spieler konzentrieren sich einzig und allein auf Fußball.
Etat beträgt rund drei Millionen Euro
Und auch in finanzieller Hinsicht liegen Welten zwischen Schalke und dem Rest der Liga. Der Schalker Etat soll rund drei Millionen Euro betragen.
Für die Mission Wiederaufstieg, die am 13. August mit dem Derby beim SC Hassel beginnt, wurden bisher elf externe Zugänge verpflichtet. Prominentester Neuer ist Muhamed Alawie, der in der vergangenen Saison in der Regionalliga Südwest für Eintracht Trier in 35 Spielen 22 Treffer erzielte und damit Torschützenkönig wurde. Aber auch viele andere Zugänge bringen jede Menge Regionalliga-Erfahrung mit. Was den eigenen Nachwuchs betrifft, so sind nur drei ehemalige A-Jugendspieler (Niclas Fiedler sowie Alper und Phil Halbauer) nun im Oberliga-Team der Königsblauen aktiv. Möglicherweise könnten noch Luke Hemmerich, Weston McKennie und Haji Wright zum Einsatz kommen, die aktuell bei den Profis trainieren.
Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren wird Schalkes Zweite die meisten Heimspiele künftig auf dem eigenen Vereinsgelände austragen können. Denn solch rigide Auflagen wie in der Regionalliga bestehen in der Oberliga nicht. Nur bei Risikospielen wird ins Bottroper Jahnstadion ausgewichen. Die Vereinsführung erhofft sich damit mehr Identifikation mit dem Oberliga-Team. Und diese Lösung ist auch kostengünstiger.