Alle Augen waren auf den neuen Mann und Nachfolger von Gertjan Verbeek im Lohrheidestadion gerichtet. Auch nach der Begegnung im Presseraum der SG Wattenscheid 09 war der plötzliche Trainerwechsel ein großes Thema. Zuvor hatte Ismail Atalan sein erstes Testspiel als Bochumer Trainer mit 6:1 für sich entschieden. Trotz des deutlichen Sieges betonte Atalan allerdings: "Ich denke, dass wir es für das erste Spiel ganz ordentlich gemacht haben. Da war sicherlich noch ein wenig Sand im Getriebe, vor allem im Umschaltspiel."
Nachdem der Trainer erst am Montag die finalen Gespräche mit Sportvorstand Christian Hochstätter führte, stand der Test gegen Wattenscheid vor allem unter dem Motto des Kennenlernens. So wechselte Atalan, dem bis zum Ligastart nur noch eine kurze Eingewöhnungszeit bleibt, zur Halbzeitpause gleich die komplette Startelf durch. "Ich habe jetzt eine Erkenntnis von jedem einzelnen Spieler. Ich habe sie alle spielen lassen. Das war mir wichtig", erklärte Atalan seine Gedanken.
Nachdem Johannes Wurtz nach etwas mehr als einer Stunde aus kurzer Distanz das 3:1 für den VfL markierte, kam auch die komplett umgestellte Mannschaft in Spiellaune. Den Endstand von 6:1 möchte der neue Trainer allerdings nicht zu hoch bewerten. "Das ist immer noch eine Testphase. Ich glaube, den ersten halben Fingerzeig können wir gegen Dortmund erkennen. Ich gebe den Jungs Zeit. Am Mittwoch haben sie es gut gemacht. Es ist immer wichtig, dass man diese Spiele ernst nimmt", betonte Atalan nach der Partie.
Bis zum Saisonstart steht der ehemaliger Lotter nun unter Zeitdruck, um seiner Mannschaft seine Idee von Fußball einzuimpfen, da ein Großteil der Vorbereitung bereits ohne ihn vonstatten ging. Dennoch ist Atalan sehr zuversichtlich. "Gegen die SGW war das der erste Schritt. Ich kann jetzt anfangen zu arbeiten. Wir haben nicht viel Zeit, aber das wird schon reichen."
Zu den Gerüchten, dass Atalan in Kürze auch einen Co-Trainer mit an Bord nehmen wird, erklärte er abschließend: "Wir haben erst einmal mit dem kompletten Trainerteam die Aufgaben neu delegiert und haben erklärt, wie wichtig jeder Einzelne ist. Es kann gut sein, dass noch jemand kommt. Wann genau, das weiß ich nicht."