Seit 2014 spielt Robert Lewandowski für den FC Bayern. Er wäre schon ein Jahr früher nach München gewechselt, wenn Borussia Dortmund damals seinem Wunsch entsprochen hätte. Doch der BVB ließ den Torjäger eine Saison vor Vertragsablauf nicht gehen und nahm dabei in Kauf, dass dadurch dann bei dem Transfer keine Ablöse mehr fällig wurde. Den Borussen waren Lewandowskis Tore kostbarer. Und am Ende ging die Rechnung der Schwarz-Gelben auf: Obwohl er wechselwillig war, machte Lewandowski professionell weiter seinen Job – die 20 Treffer des Top-Stürmers in seiner letzten Dortmunder Saison garantierten den erneuten Einzug in die Champions League und damit hohe Einnahmen.
Exakt auf einen solchen Effekt hofft nun Schalke 04 bei Leon Goretzka. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Nationalspieler in einem Jahr zum FC Bayern geht, ist sehr hoch. Aber jetzt braucht Schalke den Senkrechtstarter des Confed-Cups noch. Der Verein kann für die nächste Saison auf einen bestehenden Vertrag pochen. Und es besteht keine Gefahr, dass der 22-Jährige vielleicht nicht mehr alles geben würde, wenn man ihn zum Verbleib zwingt. Der Junge hat sich bisher als charakterlich einwandfrei erwiesen.
Heidel darf nicht unglaubwürdig werden
Selbst wenn sich jetzt möglicherweise noch, sagen wir mal, 20 Millionen Euro verdienen ließen, hieße das nicht, dass das für Schalke auch gutes Geld wäre. Ein Spieler dieser Klasse kann nicht kurzfristig ersetzt werden – was Schalke sportlich von den rund 50 Millionen Euro hatte, die vor einem Jahr für Leroy Sané flossen, ist ja bekannt.
Christian Heidel hat schon vor Wochen bekräftigt, dass Leon Goretzka in der kommenden Saison für Schalke spielen wird. Würde der Sportdirektor jetzt noch mal weich, machte er sich unglaubwürdig. Wenn nun also FC-Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge sagt, Goretzka müsse sich entscheiden, könnte dies sehr wohl bedeuten, dass sich Rummenigge noch Hoffnungen auf eine sofortige Verpflichtung macht. Wenn aber Christian Heidel daraufhin dieselben Worte wählt und ebenfalls betont, Leon Goretzka müsse sich entscheiden, dann kann der Schalker Sportchef damit nur meinen: für eine Vertragsverlängerung oder einen Wechsel 2018.