Minutenlang standen die Macher des Wuppertaler SV, Sportvorstand Manuel Bölstler und Trainer Stefan Vollmerhausen, nach dem Testspielsieg gegen die SpVg Schonnebeck noch auf dem Rasen und diskutierten miteinander. Der 4:1-Erfolg gegen den letztjährigen Zweiten der Oberliga Niederrhein ist ein Fingerzeig, wo es für den WSV in der nächsten Saison hingehen könnte. Nach dem frühen Rückstand beeindruckte die Vollmerhausen-Elf mit variablem Offensivspiel, mit dabei waren auch die beiden Neuzugänge Raphael Steinmetz (RW Oberhausen) und Christopher Kramer (VfB Oldenburg).
Bölstler hat seine Hausaufgaben in der Sommpause erledigt, das bescheinigt ihm auch der Trainer: "Wir haben eine sehr gute Qualität dazubekommen." Vollmerhausen freut sich vor allem darüber, dass die Schwachstellen des Kaders ausgebessert wurden: "Wir haben uns in den richtigen Bereichen verbessert. Wir sind fußballerisch sicherlich ein Stück reifer geworden, so dass wir die eine oder andere Spielidee im Aufbauspiel durch bessere technische Fertigkeiten auch besser umsetzen können." Mit dem 28-jährigen Gino Windmüller und dem 29-jährigen Pierre Becken wurden zwei zentrale Positionen mit erfahrenen Spielern neu besetzt. Becken soll im defensiven Mittelfeld für Stabilität sorgen. Der Rechtsfuß hat bereits 40 Spiele in der 3. Liga absolviert und war unter anderem bei Carl Zeiss Jena und dem Halleschen FC unter Vertrag.
Windmüller kam von Ligakonkurrent Rot-Weiss Essen ans Stadion am Zoo. Der Innenverteidiger soll der neue Abwehrchef bei den Bergischen werden. Mit Torhüter Sebastian Wickl hat Windmüller schon mal einen prominenten Fürsprecher: "Er hat in den ersten Tagen schon Eindruck hinterlassen - Führungsspieler würde ich sagen. Er redet viel, das ist wichtig für die jungen Leute neben ihm."
Das Auftaktprogramm der Regionalliga hätte durchaus angenehmer für den WSV ausfallen können. Nach dem Start gegen den Bonner SC geht es bereits an die Hafenstrafe, wo RW Essen wartet. Vollmerhausen weiß, dass die Anfangsphase einer Saison immens wichtig sein kann, sieht sein eigenes Team aber gewappnet: "Daraus ziehen wir noch einmal Motivation, weil wir wissen, dass wir sicherlich noch eine Schippe drauflegen müssen."