Am Sonntag startet die Mission "Wiederaufstieg" auf Schalke. Trainer Onur Cinel kann seine Vorfreude auf den ersten Tag kaum verbergen: "Das Kribbeln hat schon wieder begonnen. Den Abstieg haben wir verdaut. Ich freue mich auf den Trainingsstart, auf das Trainingslager und auf die Mannschaft." Nach der ersten lockeren Trainingseinheit, die überwiegend dem Kennenlernen der vielen neuen Spieler dient, geht es ab Montag in die Vollen. Dann kommen seine Spieler bei der Leistungsdiagnostik ein erstes Mal ins Schwitzen. Es folgt ein flotter Plan. Vom 05. Juli bis zum 12. Juli steht ein Trainingslager im Sporthotel Fuchstal in Barsinghausen auf dem Programm. Gegen den Oberligisten Arminia Hannover und den Regionalligisten TSV Havelse wird dort getestet.
Es sollen die Weichen für eine erfolgreiche Saison gelegt werden. In der Oberliga Westfalen geht S04 als der große Favorit in die Saison. Die Konkurrenz ist aber nicht gerade klein: So wurden auch Schalkes Mitabsteiger SF Siegen, TSG Sprockhövel und RW Ahlen der Oberliga Westfalen zugeordnet. Mit den beiden Aufsteigern Westfalia Herne und TuS Haltern kommen ebenfalls zwei ambitionierte und gut besetzte Mannschaften in die Liga. Zusammen mit der Hammer SpVgg, die Cinel ebenfalls als Aufstiegsaspiranten sieht, steht ein enges Rennen um zwei direkte Aufstiegsplätze an.
Wir mussten das Feuer in den Augen der Spieler sehen.
Onur Cinel
Um in diesem zu bestehen, hat der 32-Jährige zusammen mit Manager Gerald Asamoah an einer neuen Mannschaft gebastelt. Diese soll vor allem ein Merkmal auszeichnen: Mentalität. "Wir wollten Spieler haben, die wissen: Wir spielen für Schalke 04", erklärt Asamoah. Cinel fügte hinzu: "Wir mussten das Feuer in den Augen der Spieler sehen." Deshalb haben Trainer und Manager auch mit jedem potentiellen Neuzugang von Angesicht zu Angesicht gesprochen. Viel Urlaub stand da natürlich nicht im Terminkalender. "Insgesamt war ich nur acht Tage weg. Wir haben so viel recherchiert und mit Spielern gesprochen", sagt der Trainer, "dass nicht viel Zeit für Erholung blieb."
Das Ergebnis könne sich nun aber aus Sicht der beiden sehen lassen. "Wir haben 22 Feldspieler und zwei Torhüter, genau wie wir es wollten", zieht der A-Lizenz-Inhaber Fazit. Kleine Veränderungen könne es aber noch geben: "Ein, zwei Spielern haben wir gesagt, dass sie sich einen neuen Verein suchen können. Dafür würden wir dann noch Ersatz holen. Druck machen wir uns da aber keinen." Namen wollten sowohl Cinel als Asamoah verständlicherweise nicht nennen.
Kein Gedanke an den Nichtaufstieg
Was passiert, falls Schalke II den anvisierten Aufstieg nicht packt, wollte Manager Asamoah nicht sagen. Über eine mögliche Abmeldung der U23 habe er sich noch keine Gedanken gemacht. Er gehe auch nicht von dem Fall aus, dass das Ziel Aufstieg misslinge: "Ich bin ein positiv denkender Mensch. Ich gehe fest davon aus, dass wir übernächste Saison wieder in der Regionalliga auflaufen werden. Ich glaube, dass dieser Kader es schafft." Auch Cinel fühlt keine große Drucksituation: "Der Abstieg war verdient. Nun müssen wir wieder dorthin, wo wir hingehören. Aber den großen Druck aufsteigen zu müssen, spüre ich nicht. Ich spüre lediglich eine große Vorfreude auf den Start."