Zuvor hatte der VfL vermeldet, was RevierSport bereits am Sonntagabend berichtete. Soares von der TSG 1899 Hoffenheim wechselt zum VfL Bochum und unterzeichnete am Sonntag ein Dreijahresvertrag.
Der Reihe nach. Am Freitag war der 25-jährige Brasilianer von seinem Heimat- und Urlaubsort Belo Horizonte über Lissabon nach Frankfurt gefahren. Dort hat ihn dann sein bester Freund Thiago de Lima Silva und ehemaliger Mitspieler der Austria Lustenau (Österreich) ihn in Empfang genommen und nach Sinsheim chauffiert. Mit den nötigsten Utensilien im Gepäck, ging es dann von seiner alten Wohnung ins Bochumer Hotel, wo er am späten Samstagabend ankam. Auch der Sonntag war nicht stressfrei, denn vor der Unterschrift stand die medizinische Untersuchung auf dem Programm.
Hinzu kamen die fünf Stunden Zeitverschiebung, die dem 1,70m großen Linksfuß auch die letzten Kräfte raubten. Und so sah man ihm den fehlenden Schlaf, als er am Montag um 9.45 Uhr den Frühstücksraum seines Hotels betrat, auch noch an. Immerhin stellte er fest: „Ich bin gesund und bereit.“ Am Nachmittag ließ er dann sein Können schon mehrfach aufblitzen. Und dies, obwohl er im letzten halben Jahr in Hoffenheim insgesamt nur bei zwei Testspielen mitwirken durfte. Immerhin: Seine schwere Zehenverletzung ist Vergangenheit.
Soares ist voller Tatendrang und hält mit seinen Zielen nicht hinterm Berg: „Ich bin froh, dass der VfL mir eine Chance gibt. Was ich in den wenigen Stunden hier gesehen habe, unterstreicht mich in meiner Entscheidung für Bochum. Das erste Training mit den Jungs hat Spaß gemacht, da hab ich die Müdigkeit fast vergessen.“
Der Fußball geht zuweilen kuriose Wege, denn dass er in Bochum ausgerechnet Lukas Hinterseer wiedertrifft, mit dem er 2015 im Ingolstadt-Trikot gemeinsam den Erstliga-Aufstieg schaffte, brachte ihm zum Schmunzeln: „Das ist jetzt schon das dritte Mal, dass sich unsere Wege kreuzen. Zuerst in Österreich, da spielte ich bei Austria Lustenau und Lukas beim SC Lustenau. Da haben wir uns richtig beharkt. Dann kam Ingolstadt und jetzt laufen wir uns in Bochum plötzlich wieder über den Weg.“
Aber vielleicht greift ja das deutsche Sprichwort: Alle guten Dinge sind drei. An seinen Ambitionen in Bochum lässt der Brasilianer keinen Zweifel: „Der VfL hat ein gutes Projekt (Plan) und ich bin gekommen, damit wir gemeinsam aufsteigen.“
Kurios: Während seines vierwöchigen Urlaubs in Brasilien, verbrachte der Linksverteidiger eine Woche am Strand von Fortaleza, just dort erreichte ihn Bochums Sportvorstand Christian Hochstätter. „Vorher gab es lockere Kontakte über den Berater. Nach dem Gespräch mit Herrn Hochstätter war mir klar, dass ich zum VfL wechsle.“
Da spielen viele Brasilianer, das wird ein echter Härtetest
Danilo Soares
Nach China, Edu und Fabian Junior ist Daniel Soares der vierte Brasilianer im VfL-Trikot. Beim VfL erhält er die Rückennummer drei und könnte bereits am Samstag vor einer großen Herausforderung stehen. Da trifft der VfL in Dülmen auf den Champions-League-Teilnehmer und ukrainischen Meister und Pokalsieger Schachtjor Donezk. Soares weiß: „Da spielen viele Brasilianer, das wird ein echter Härtetest.“
Doch zuvor freute er sich am späten Mittwochabend nach dem Testspiel in Querenburg über die Ankunft seiner Ehefrau Tartiana, die nun umgehend mit ihm auf Wohnungssuche gehen wird. Obwohl er sich prima mit der deutschen Sprache zurechtfindet, will er umgehend mit seiner Ehefrau noch einen Deutschkurs machen. „Das ist einfach wichtig, wenn man in einem fremden Land richtig Fuß fassen will.“
Vor seiner Unterschrift hat sich Soares auch noch letzte Informationen eingeholt von einem Spieler, der weiß, was in Bochum los ist: „Marco Terrazzino hat von seiner Zeit in Bochum regelrecht geschwärmt und mir den VfL wärmstens empfohlen.“