Straelens Meistertrainer Stephan Houben kann sich nun auf die Oberliga Niederrhein freuen. Nach einer langen und intensiven Spielzeit standen die Straelener mit sechs Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze. Houben gelang sofort im ersten Jahr seiner Amtszeit der Aufstieg in die Oberliga, aus der er noch ein Jahr zuvor mit dem 1. FC Mönchengladbach abgestiegen war. Zufrieden bilanziert er: "Auch wenn es eine äußerst schwierige Saison war: Speldorf und wir sind verdient aufgestiegen." Houben hebt heraus, dass seine Elf sowohl die meisten Tore (90) als auch die wenigsten Gegentreffer (34) aufweisen kann, zudem die meisten Siege (24) und die wenigsten Niederlagen (5). Ein Blick auf die Statistik reicht also, um des Trainers Argumentationslinie zu folgen.
Als Hauptgrund für die starke Saison führt der ehemalige Coach des FCM den "einzigartigen Zusammenhalt" innerhalb der Truppe an. "Ich bin seit 20 Jahren Trainer, habe aber noch nie eine Mannschaft so hart für den Erfolg schuften sehen. Die Trainingsbeteiligung war enorm stark", zieht der 46-Jährige den Hut vor dem Eifer seiner Elf. Dazu kommt, dass die Straelener auch in schwächeren Partien nicht die Kameradschaft verloren, sondern sich gegenseitig hochzogen. "Jeder gibt hier immer alles für jeden. Wir haben über den Zusammenhalt den Erfolg gefunden", erklärt er: "Die Stimmung hat das ganze Team inklusive des Trainerteams getragen."
Ich habe noch nie eine Mannschaft so hart für den Erfolg schuften sehen
Stephan Houben (Trainer SV Straelen)
Aber natürlich reicht nicht nur der interne Zusammenhalt aus, um am Ende den Aufstieg zu realisieren. Es muss auch sportlich passen. Und dort konnte Straelen mit Topspielern wie Randy Johannes Grens, Thorsten Lippold oder auch David Kalokoh aufhorchen lassen. Zusammen erzielten die drei zweidrittel aller Tore des SVS. Grens sicherte sich sogar die Torjägerkanone mit seinen 28 Ligatreffern. Aber all diese Qualität hätte auch nichts genützt, wären die Straelener nicht als Einheit auf dem Platz aufgetreten.
Trainer Houben konnte sich über eine einzigartige Mannschaft freuen: "Sportlich und kameradschaftlich war es top." Nun kann er sich auf die Oberliga vorbereiten. Beim Wettrüsten um die stärksten Spieler möchte er aber nicht mitmachen: "Das ist ja fast schon Wahnsinn, was da passiert." Der Sportverein aus der kleinen Stadt möchte sich lieber auf seinen eigenen Weg besinnen und junge, hungrige Spieler aus der Umgebung verpflichten. Daneben muss es natürlich auch charakterlich passen. "Der Zusammenhalt ist unsere Stärke. Die dürfen wir uns nicht nehmen lassen", erklärt der Trainer.
Die Kaderplanungen laufen
Ins Muster passten bisher der 21-jährige Abwehrspieler Nico Wehner, der vom Konkurrenten Germania Ratingen an die Römerstraße wechselt, und Mittelfeldspieler Drilon Istrefi (23), der vom Oberliga-Absteiger TSV Meerbusch kommt. Die vier A-Jugendlichen Stefan Hüpen (Torwart), Maik Hemmers (Mittelfeld), Yannis Meiers (Stürmer) und De Nhi Tecklenburg (Abwehr) komplettieren für's erste die Kaderplanungen. Auf der Suche nach sinnvollen Verstärkungen, die auch passen, befindet sich der Aufsteiger aber immer noch.
Eine mögliche Zielsetzung will sich Houben nicht entlocken lassen: "Das ist immer so eine Sache. Das normale Ziel für einen Aufsteiger ist ja der Klassenerhalt. Ich tue mich aber immer schwer damit, einen Tabellenplatz als Ziel auszugeben. Wir wollen eine gute Vorbereitung spielen und dann werden wir sehen, wohin die Reise geht."