Niko Kovac (45) ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Als ein Journalist während der Pressekonferenz am Tag vor dem DFB-Pokalfinale zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund (20 Uhr, ARD) darauf hinwies, dass die Hessen in der Fairplay-Tabelle der abgelaufenen Bundesliga-Saison abgeschlagen auf dem letzten Platz landeten, lächelte der Eintracht-Trainer verschmitzt. Der in Berlin geborene Kroate ließ seinen Trainerkollegen Thomas Tuchel Stellung zu diesem Thema beziehen: "Frankfurt spielt sehr körperbetont, aber nicht unfair", sagte er. Wenig später nahm er Kovac herzlich in den Arm.
Ich bin mir sicher, dass wir Dortmund das Leben schwer machen werden
Niko Kovac (Eintracht Frankfurt)
Dass es auch Samstagabend im Olympiastadion so harmonisch zugehen wird, ist nicht zu erwarten. Denn die erwähnte Statistik kann kein Zufall sein. 84 Gelbe Karten und fünf glatt Rote Karten verteilten die Schiedsrichter in dieser Bundesliga-Saison an die Eintracht-Spieler, die häufig am Rande der Legalität wandeln. Für diese Spielweise handelte sich das Kovac-Team das Image einer Treter-Truppe und Ärger mit der Konkurrenz ein. Um nach 1974, 1975, 1981 und 1988 den fünften Pokal-Titel in die Mainmetropole zu holen, dürfte der Mannschaft, die in der Rückrunden-Tabelle den letzten Platz belegte, auch in Berlin jedes Mittel recht sein. Dazu muss sie den Tempofußball des BVB aufhalten. Kein leichtes Unterfangen. Sieg in der Hinrunde schürt Hoffnung
Aber Frankfurt kann verteidigen. Auch gegen starke Teams. Auch gegen den BVB. Das hat der 2:1-Sieg in der Hinrunde bewiesen. Aggressiv auftretende Gegner haben das junge Dortmunder Team schon häufiger vor Probleme gestellt. Dass Thomas Tuchel nicht viel von einer grenzwertigen Gangart hält, hat er in dieser Saison schon in aller Deutlichkeit kommuniziert. Niko Kovac wird sein gutes Verhältnis zu Tuchel aber nicht davon abhalten, seine Spieler in den Kampfmodus zu bringen. Er warnt den Favoriten: "Ich bin mir sicher, dass wir Dortmund das Leben schwer machen werden."