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Sokratis
"Wir müssen endlich diesen Titel gewinnen"

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BVB, Sokratis
BVB, Sokratis Foto: Ralf Rottmann
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Borussia Dortmunds Abwehrchef Sokratis spricht im exklusiven Interview über das Pokalfinale und die Stimmung im Verein.

Frisch geduscht, in kurzer Hose und schwarzem T-Shirt erscheint Sokratis zum Treffen am Trainingsgelände von Borussia Dortmund in Brackel. „Heute war das Training sehr, sehr hart“, sagt er. „Wie immer mittwochs.“ Die Plackerei hat ihren Grund, am Samstag (20 Uhr/ARD) will der BVB gegen Eintracht Frankfurt den DFB-Pokal gewinnen. Es wäre für Sokratis der erste Titel in Dortmund.

Im Interview spricht er über verlorene Endspiele, schöne Tore – und atmosphärische Störungen.

Vier Jahre Dortmund, viermal im DFB-Pokalfinale. Ist das überhaupt noch ein besonderer Termin? Sokratis: Auf jeden Fall! Die letzten drei Endspiele haben wir alle verloren. Jetzt haben wir eine große Chance und müssen endlich diesen Titel gewinnen.

Wie sehr schmerzen die drei Finalniederlagen? Verlieren tut immer weh. Zweimal haben wir gegen Bayern verloren, einmal gegen Wolfsburg. Und gerade gegen Bayern ist es immer schwer zu gewinnen. Verliert man ein Finale gegen eine vermeintlich schwächere Mannschaft, ist die Enttäuschung noch viel größer.

Zum Beispiel jetzt gegen Frankfurt. Auf dem Papier ist die Chance so groß wie nie. Wir sind natürlich der Favorit. Aber es ist nur ein Spiel, und da ist der Unterschied nie so groß, wie es auf dem Papier scheint.

Im Saisonendspurt ist die Unruhe rund um Trainer Thomas Tuchel groß. Stört das die Vorbereitung? Nein, das ist kein Problem für uns Spieler. Wir müssen uns auf unsere Arbeit konzentrieren. Nach dem Finale haben wir genug Zeit, über diese Dinge zu reden.

Die Stimmung zwischen Trainer und Mannschaft soll nicht gut sein. (überlegt lange) Wenn eine Situation nicht schön ist, dringen solche Sachen nach außen, das ist nicht gut. Aber wir Spieler sind uns einig, dass wir konzentriert bleiben müssen, in jeder Minute, in jedem Training. Wir wollen dieses Finale gewinnen. Wenn wir das nicht schaffen, wäre das verdammter Mist.

Im letzten Bundesligaspiel haben Sie gegen die Eintracht gar ein Tor geschossen. Ein sehr schönes Tor (grinst). Von unserem Klubfernsehen ist es zum Tor des Monats gewählt worden. Das ist mir noch nie passiert.

Freuen Sie sich über ein Tor vielleicht mehr als über eine gelungene Abwehraktion? Beides ist wichtig. Gehe ich auf den Platz, will ich über 90 Prozent Passquote und über 75 Prozent Zweikampfquote haben. Das ist wichtig, weil es den Offensivspielern die Arbeit erleichtert.

Nach Saisonende ist genug Zeit, um über die Zukunft nachzudenken

Sokratis

Vor dem Anpfiff sind Sie zu Gegenspielern sehr freundlich – danach checken Sie sie in die Bande. Ich will viel Spaß mit meinen Mitspielern und Kollegen haben. Aber im Training und im Spiel muss ich immer alles für den Sieg geben. Alle wissen: Wenn ich auf dem Platz stehe, bin ich ein anderer.

Im Zweifel grätscht Sokratis sogar einen fahrenden Zug vom Gleis. (lacht) Das gefällt mir. Ich muss aggressiv spielen, das ist meine Stärke. Andere Spieler sind vielleicht nicht so aggressiv, können dafür anderes besser.

Um andere Leistungsträger wie Aubameyang, Reus und Dembélé gibt es ständig Wechselgerüchte. Über Sokratis liest man nichts. Warum? Das weiß ich doch nicht (grinst). Im Ernst, für mich ist wichtig, dass ich während der Saison auf meine Mannschaft, mein Spiel konzentriert bin. Nach Saisonende ist genug Zeit, um über die Zukunft nachzudenken.

Ihr Vertrag läuft bis 2019, Sie werden am 9. Juni 29 Jahre. Der nächste Vertrag ist der letzte große. Ich will spielen, bis ich 33 oder 34 bin. Ich habe mir aber noch keine Gedanken gemacht, ob das hier oder anderswo sein wird.

Wie wichtig ist es, in einer Mannschaft zu spielen, die Titel gewinnen kann? Sehr wichtig. Das ist etwas, was mir bisher fehlt. Wenn man jung ist, hat man noch viel Zeit, etwas zu holen. Ich bin aber nicht mehr jung, für mich wird die Zeit knapper – und ich will unbedingt Titel gewinnen.

Hat der BVB eine Mannschaft, mit der das künftig möglich ist? Es ist zu früh, über die neue Saison zu sprechen. Im Sommer kann so viel passieren, Spieler gehen, Spieler kommen. Für mich wäre es wichtig, Samstag erstmals einen Titel mit dem BVB zu gewinnen.

Übernehmen Sie gerne Verantwortung? Ja. Ich rede viel. Das ist mein Charakter. (grinst) Ich arbeite für die Mannschaft und will allen helfen.

Letztes Jahr sind Sie im Elfmeterschießen angetreten und haben an den Pfosten geschossen… Dieses Jahr schieße ich nicht.

Sollen also lieber andere ran? Ich glaube, dass wir in 90 Minuten gewinnen.

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