Das gehört dazu: Zwei Traditions-Vereine, die sich im Endspiel um den Niederrheinpokal gegenüberstehen werfen sich vor dem großen Tag Giftpfeile zu. Angefangen hat Peter Mohnhaupt, der Geschäftsführer des Drittliga-Meisters und Zweitliga-Aufsteigers MSV Duisburg. Mohnhaupt, offensichtlich angesteckt von der Euphorie nach Meisterfeier, ließ sich mit Blick auf das Traum-Finale verbal aus der Reserve locken.
Er habe, so der Geschäftsführer, bereits den Druck von 1.000 Double-Shirts in Auftrag gegeben. Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: „Die Essener sollen ruhig Angst haben vor uns.“
An der Hafenstraße führt ein Mann die Geschicke, der zwar keine Angst, dafür immer einen passenden Konter bereit hat. Und so meldete sich RWE-Boss Michael Welling im sozialen Netzwerk Facebook zu Wort. „Duisburg hat als schon die Trikots produziert wie dereinst die Oberhausener die Tickets“, schreibt Welling und spielt dabei auf einen Fauxpas der Kleeblätter nach dem Finale im Niederrheinpokal 2015 an.
Und dann lehnt sich Welling noch ein Stück weiter aus dem Fenster und schreibt: „Ein Vergleich der beiden finanziellen Situationen zeigt, dass man in Duisburg wohl häufiger auf Hoffnung setzt... Viel Erfolg dem MSV im Lizenzierungsverfahren, uns viel Erfolg im Pokalfinale.“
Der Hintergrund: Um endgültig die Lizenz für die 2. Bundesliga zu erhalten, muss der MSV noch eine finanzielle Lücke schließen. Zuletzt hatte sich Geschäftsführer Mohnhaupt zuversichtlich gezeigt, was die Lösung dieses noch ausstehenden Problems betrifft.
Daran glaubt auch Welling. Er weist darauf hin, dass sowohl Mohnhaupts als auch sein Giftpfeil mit einem eindeutigen Augenzwinkern zu verstehen sei: „Wir sind gut befreundet. Ich mag und schätze Peter sehr. Und an seiner Stelle hätte ich das gleiche gesagt und das gleiche getan.“ Welling, der sich für einen Konter nie zu schade ist, fügt hinzu: „Diese Vorlage musste ich einfach nutzen.“