Eine gewisse emotionale Aufgewühltheit kann Thomas Tuchel nicht verbergen. Will er auch nicht. "Ich bin aufgeregt, es geht los", sagt der Trainer von Borussia Dortmund vor dem letzten Saisonspiel der Fußball-Bundesliga zu, in dem es am Samstag in der Partie gegen Werder Bremen (15.30 Uhr) um Tabellenplatz drei und den sicheren Einzug in die Champions League geht. "Es ist sehr ungewöhnlich, in zwei Spielen alle Saisonziele erreichen zu können", sagt Tuchel und blickt damit auch voraus auf das DFB-Pokalfinale eine Woche später in Berlin, wo Eintracht Frankfurt der Gegner sein wird.
Zuvor aber kommt es zu einem Fernduell um den dritten Platz mit dem Konkurrenten TSG Hoffenheim, die punktgleich auf dem vierten Platz liegt und in der Partie gegen das abstiegsbedrohte FC Augsburg fünf Tore im Vergleich zum BVB gutmachen muss. Gedanken, die Tuchel beiseite schiebt. "Mit einem Sieg haben wir eine hohe Wahrscheinlichkeit, Dritter zu bleiben. Sicher können wir uns aber nicht sein. Aber es würde nur ablenken, auf den anderen Platz zu schauen. Wir wissen, dass in der Bundesliga schon verrückte Dinge passiert sind. Der Fokus liegt darauf, zu gewinnen, aber nicht darauf, so hoch wie möglich zu gewinnen. Wenn wir die Tordifferenz in den Mittelpunkt stellen, würde ich das als Abwertung der Aufgabe gegen eine extrem starke Rückrunden-Mannschaft betrachten."
Sahin könnte Weigls Platz einnehmen
Personell hat Tuchel große Teile seines Kaders beisammen. Kleinere Fragezeichen befinden sich hinter den Einsätzen von Lukasz Piszczek (Adduktorenprobleme), Erik Durm (einklemmter Wirbel) und Matthias Ginter (Rückenschmerzen). Letzterer wäre ein möglicher Ersatz für den vor einer Woche schwer verletzten Strategen Julian Weigl. Dessen Part könnte nun Nuri Sahin einnehmen. "Nuri fühlt sich bereit. Wenn er das Abschlusstraining übersteht, ist er eine Option und prädestiniert für die Rolle", sagt Tuchel.
Weltmeistertor-Vorlagengeber André Schürrle befindet sich zwar seit dieser Woche wieder im Mannschaftstraining, doch wegen der langen Ausfallzeit zuvor, sagt Tuchel, sei er eher eine Option für das Pokalfinale. Es muss also ohne ihn gehen gegen Bremen, das noch um den Einzug in den Europapokal kämpft. "Wir dürfen den Gegner nicht aus dem Auge lassen", warnt Tuchel vor dem Tempo und der Qualität der Werderaner Offensive um Max Kruse, Serge Gnabry und Fin Bartels.