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Emscher Junior Cup
Uli Paetzel im Interview vor dem Start

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Emscher Junior Cup: Uli Paetzel im Interview vor dem Start
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Vor dem Emscher Junior Cup, der von der Emschergenossenschaft seit dem Jahr 2010 veranstaltet wird, haben wir uns mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Uli Paetzel zum Gespräch getroffen.

Herr Paetzel, Fußball und Emscher, wie passt das überhaupt zusammen? Die klassische Frage (lacht). In ganz Deutschland gibt es wohl keinen Fluss, dessen Geschichte so eng mit dem Fußball verknüpft ist. Wenn wir die großen Stadien betrachten, die Traditionsvereine im Pott, reihen sie sich entlang der Emscher auf, wie Perlen an einer Kette. Der MSV Duisburg, der BVB, Schalke 04, VfL Bochum, RWE und RWO, alle gehören zum Emschergebiet.

Wie soll die Verbindung in den kommenden Jahren aussehen? Wir alle sollten uns nicht nur im Profibereich engagieren, sondern den Amateurbereich verstärkt ins Visier nehmen. Als Genossenschaft wollen wir gerade Kindern und ihren Eltern Werte wie Solidarität näher bringen. Außerdem brauchen Traditionsvereine wie die SpVgg Erkenschwick, Westfalia Herne und andere mehr Unterstützung.

Wie der Fußball verändert sich auch das Emschertal. Früher ein eher maues Flüsschen wird die Emscher nun ein lebendiges Gewässer. Wieso nutzen Sie den Fußball, um auf Veränderungen hinzuweisen? Wieso der Emscher Junior Cup? Wir haben 1992 ein großes und aus damaliger Sicht eigentlich irrsinniges Projekt angestoßen. Aus der alten „Köttelbecke“ sollte ein schönes Flüsschen werden, mit dem sich die Menschen im Revier identifizieren können. Leider nehmen das immer noch zu wenige wahr. Durch unser Engagement im Bereich des Jugendfußballs wollen wir auch Werbung für dieses Großprojekt machen. Unser Hauptanliegen aber besteht darin, bestimmte Werte zu vermitteln.

Welche wären das? Wie schon angesprochen gehört dazu die Solidarität. Aber auch das Fairplay. Ich liebe den Grundgedanken des altehrwürdigen englischen Fairplay: Ich möchte gewinnen, doch es gibt Grenzen, die ich nicht überschreite. Heutzutage fehlt mir dieser Gedanke oftmals. Wir müssen wieder ein Gesamtverständnis an den Tag legen nach dem Motto: Es ist der ein großer Sportler, der fair ist. Man gewinnt zusammen, aber man verliert auch gemeinsam. Und das mit Anstand. Wir als Gesamtgesellschaft sind hier gefordert, immer wieder darauf hinzuweisen.

Wie wird der Fairplay-Gedanke beim Turnier vermittelt? Zum einen, indem die Spiele ganz ohne Schiedsrichter geführt werden. Die Kinder müssen selber entscheiden, ob es ein Foul, eine Ecke oder ein Abstoß ist. Zum anderen qualifiziert sich bei jedem Vorrundenturnier jeweils eine Mannschaft über die Fairplay-Wertung für das große Finale im Oberhausener Stadion Niederrhein.

Aus allen Fotos der bisherigen Emscher Junior Cups wurde zu Beginn des Jahres eine Ausstellung im Dortmunder DFB-Museum kreiert. Waren Sie mal dort? Ja, natürlich. Eine grandiose Ausstellung, deren Qualität von der Professionalität der Fotos lebt. Was mir besonders gefällt, ist die Ähnlichkeit der Bildmotive von Kindern und Profis, die gegenüber gestellt werden. Da gibt es eine prägende Kraft. Ich kann mich an ein Foto erinnern, da steht ein Kind wie Cristiano Ronaldo beim Freistoß (lacht).

Der Emscher Junior Cup war in den vergangenen Jahren immer eine erfolgreiche Veranstaltung. Auch in diesem Jahr gab es in 40 Tagen 80 Anmeldungen. Wie organisiert man ein solches Turnier? Das geht natürlich nur, wenn sich die beteiligten Vereine engagieren. Das ist so in jedem Jahr und dafür gebührt ihnen unser großer Dank. Dass wir so viele Anmeldungen in so kurzer Zeit haben, spricht für die Qualität des Turniers. Der besondere Reiz ist ja auch, einfach mal gegen Vereine zu spielen, auf die man sonst nicht trifft.

Standorte und Termine Vorrunde SO, 7. Mai - beim Holzwickeder SC SO, 14. Mai - bei der Spvgg Herten SO, 21. Mai - bei der SSV Buer DO, 25. Mai - beim FC Karnap SO, 28. Mai bei BW Fuhlenbrock SO, 11. Juni bei TV Jahn Hiesfeld Finale SO, 18. Juni im Stadion Niederrhein

Ein Turnier findet dieses Jahr auch bei der Spvgg. Herten statt. Sie waren von 2004 bis 2016 Bürgermeister dort. Freuen Sie sich über den neuen Austragungsort? Natürlich. Ich wohne nur wenige hundert Meter vom Platz im „Katzenbusch“ entfernt und freue mich darauf, am 14. Mai die teilnehmenden Mannschaften begrüßen zu dürfen.

In den beiden vergangenen Jahren hielt der Nachwuchs von Rot-Weiß Oberhausen den Pott in den Händen. Wie sieht Ihr Tipp aus? Schafft RWO das Triple? Oberhausen hatte zuletzt zwei Mal das Quäntchen Glück im Finale. Es wäre für den Emscher Junior Cup schön, wenn in diesem Jahr eine andere Mannschaft gewinnen würde. Aber wenn sich RWO erneut durchsetzen sollte, dann spricht das ja auch für die Qualität der Nachwuchsarbeit.

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