Zuletzt mussten die Wattenscheider, die nur drei Punkte hinter Essen auf Platzs sechs liegen, zwei Niederlagen einstecken. Gegen den Meister Viktoria Köln gab es ein 1:5 und bei Fortuna Düsseldorf II eine 0:2-Niederlage. Wir haben uns vor dem Derby gegen Rot-Weiss Essen mit Wattenscheids Trainer und Sportlichem Leiter Farat Toku unterhalten.
Farat Toku, zwei Niederlagen gab es zuletzt für Ihre Mannschaft. Was war der Grund dafür? Gegen die Viktoria haben wir sehr früh einen Platzverweis kassiert und mussten unter anderem auf Daniel Keita-Ruel, Felix Clever und Adrian Schneider verzichten. Da wird es in Unterzahl gegen solch eine Spitzenmannschaft ungemein schwer. In Düsseldorf sind wir an uns selbst gescheitert. Wir hatten viele Hochkaräter, die wir nicht im Tor der Fortuna unterbringen konnten. Jetzt stehen noch drei Spiele an und wir schauen nur nach vorne.
Am Freitag kommt Rot-Weiss Essen. Ein Gegner, der Wattenscheid besonders zu liegen scheint... Ja, gegen Essen macht es besonders viel Spaß. Das ist ein Derby, das natürlich für unsere Fans sehr wichtig ist. Wir wissen das und geben Vollgas. Wir hoffen auf eine große Unterstützung, nicht nur gegen Essen sondern in allen drei Spielen. Wir haben noch RWE, Rödinghausen und Ahlen vor der Brust. Dann können wir hoffentlich auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken.
Eigentlich könnten Sie jetzt schon zufrieden sein oder? Wenn man bedenkt, mit welch kleinen Mitteln wir hier zurechtkommen müssen, dann müssten wir zufrieden sein. Wir haben mal wieder den Klassenerhalt sicher und schnell gepackt und liegen immer noch auf Platz eins dieser Westfalen-Tabelle. So dass wir Stand heute ein Entscheidungsspiel gegen den Meister der Oberliga Westfalen um den Einzug in den DFB-Pokal bestreiten dürften. Das ist schon stark. In der Liga steht RWE nur drei Punkte vor uns. Wenn man die Etats von uns und Essen vergleicht, dann ist das der Wahnsinn, dass wir nur drei Punkte hinter Rot-Weiss liegen. Wir befinden uns im Sport und Geld hilft zwar, aber letztendlich zählt es auf dem Platz. Das ist eine schöne Bestätigung unserer Arbeit.
Sie haben vor wenigen Wochen nicht nur den Vertrag als Trainer sondern auch als Sportlicher Leiter verlängert. Inwiefern hat sich Ihre Arbeit verändert? Ich habe ja schon vorher viel gemacht. In Wattenscheid kann man nicht nur Trainer sein. Das geht nicht. Man muss viele andere Dinge mitmachen. Das macht mir aber auch Spaß. Was hat sich verändert? Ich bekomme noch mehr Anrufe von Spielern, Beratern und Scouts. Viele wollen nach Wattenscheid. Wir sind zu einer guten Adresse geworden und das macht einen auch ein wenig stolz. Aber arbeiten muss man hier immer, ausruhen kannst du dich bei der SG nicht. Hier ist immer etwas los, es gibt keine Ruhe.
Wie weit ist der Sportliche Leiter denn mit den Planungen für die neue Saison? Wir haben zu diesem Zeitpunkt schon acht Spieler unter Vertrag. Das ist für Wattenscheider Verhältnis klasse. Aber es gibt noch viel zu tun. Ich habe noch einige Spieler im Kader, die ich gerne halten würde. Die Gespräche laufen. Es gibt aber auch Interesse von anderen Klubs. Das ist auch klar. Die Jungs wissen aber auch, was sie an Wattenscheid haben. Hier kann man nicht das große Geld verdienen, aber es zählen ganz andere Dinge. Dinge, die man woanders auch für viel Geld nicht erhält. Damit versuchen wir zu punkten. In den letzten zwei Jahren hat das sehr gut geklappt und diesen Weg gehen wir weiter.