Die 2:5-Pleite am Sonntag beim KFC Uerdingen war für die Essener bereits die 18. Saisonniederlage. Der FC Kray sammelte in der laufenden Spielzeit die meisten Niederlagen, konnte am wenigsten gewinnen - unter dem Strich steht Platz 18 und der wahrscheinliche Abstieg in die Landesliga, an dem kein Weg vorbeiführen wird, falls die Krayer nicht doch noch das Wunder von der Buderusstraße schreiben.
Charakteristisch für den Absturz war das Auftreten des Teams in der ersten Halbzeit beim Gastspiel in Uerdingen. Zwar lagen die Krayer nach 45 Minuten nur mit 0:2 zurück, FC-Torhüter Marvin Lippe hätte aber mindestens doppelt bis dreimal so oft hinter sich greifen müssen, hätte der KFC in der Chancenverwertung entschlossener agiert. In Halbzeit zwei blitzte der einzig verbliebene Stern am Krayer Himmel auf: die Offensive.
Anders als in der Defensive zeigt sich der FC Kray hier nicht wie ein Schlusslicht, das elf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer hat. Die Krayer mussten die Kugel bereits 72 Mal aus dem eigenen Netz holen - mit der Defensive des Cronenberger SC teilen die Essener sich diesen absoluten Negativ-Wert. Im Spiel nach vorne geht da bei Kray deutlich mehr. Sieben Tore in den vergangenen vier Spielen sorgten immerhin für sechs Zähler. Insgesamt trafen die Essener ganze 43 Mal. Ein Wert, mit dem man in der laufenden Oberliga-Saison nicht auf einem Abstiegsplatz stünde. Der Tabellendritte hat gerade einmal sieben Tore mehr erzielen können. Das zeigt: Krays Abwehr-Albtraum ist Problem Nummer eins des scheidenden Oberligisten.