VfL Bochum

Mit Vollgas zum Matchball

Glücklich sieht anders aus. Als Johannes Wurtz in der Mixed Zone des Eintracht-Stadions darauf wartete, vor die Mikrofone gebeten zu werden, da stapfte er ungeduldig mit den Füßen und ließ seinen Blick hektisch durch den Raum schweifen. Bochums Angreifer stand unter Strom und bemühte sich dennoch, die aus seiner Sicht sicherlich schwer zu verarbeitende Niederlage nüchtern zu analysieren.

Mit drei Torschüssen war er Bochums effektivster Angreifer und ärgerte sich dabei besonders über zwei Szenen der aufregenden 90 Minuten.

Johannes Wurtz, wie ist die Gefühlslage nach dieser Niederlage? Das Gegentor nach der Halbzeit war extrem bitter. Ich denke, wir haben in der ersten Halbzeit ein sehr gutes Spiel gemacht. Da hat ein neutraler Besucher keinen Unterschied zwischen einer Spitzenmannschaft und einem Team, das noch unten steht, ausmachen können. Ich denke, am Ende war es ein schmeichelhafter Sieg für Braunschweig, schließlich hatten wir die Möglichkeiten vorher den Ausgleich zu erzielen.

Sie reden da von Ihrer Chance kurz vor dem Ende. Ja, ich bin jetzt noch überzeugt, dass ich in dieser Szene nicht viel falsch gemacht habe, aber der Torwart hat einfach glänzend reagiert.

Im Gegenzug gab es dann den Elfmeter. War er berechtigt? Das kann ich nicht beurteilen, das habe ich nicht gesehen. Wohl aber hat mich eine Entscheidung geärgert aus der Halbzeit, denn da hätte es einen Elfmeter für uns geben müssen. Nils Quaschner will den Ball mit der Brust ablegen. Ich bin da und kann zum Abschluss kommen und dann werde ich von hinten gestoßen und komme zu Fall. Das hat der Schiedsrichter natürlich nicht gesehen, überhaupt bin ich der Meinung, dass er über 90 Minuten sehr seltsam gepfiffen hat.

Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt nur noch vier Punkte. Schlafen Sie die Woche bei dem Blick auf die Tabelle schlechter? Wir nehmen die Situation schon sehr ernst. Aber wir sind da auch nicht alleine. Ich denke, dass wir in Braunschweig in keiner Phase wie ein Absteiger gespielt haben. Wir haben jetzt noch drei Heimspiele und wir wollen schon am kommenden Freitag gegen Dynamo Dresden alles klar machen. Ein Sieg wäre so etwas wie der Matchball und bei unserer Heimstärke mit unserem Publikum ist das ein realistisches Ziel.