Startseite

Kommentar
Vertuschung und Vetternwirtschaft beim FLVW

(4) Kommentare
FLVW, Auf- und Abstiegsregel, FLVW, Auf- und Abstiegsregel
FLVW, Auf- und Abstiegsregel, FLVW, Auf- und Abstiegsregel Foto: FLVW
RB Leipzig
RB Leipzig Logo
15:30
Borussia Dortmund Logo
Borussia Dortmund
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | buwei.de

An der Sportschule Kaiserau soll es einen Skandal gegeben haben. Offenbar hat der ehemalige Direktor Mitarbeiterinnen belästigt. Ein Kommentar.

Die Sportschule Kaiserau und der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen sehen sich derzeit mit Schlagzeilen konfrontiert, die manche Funktionäre in die Schlaflosigkeit treiben dürften. Im Mittelpunkt stehen die Vorwürfe an den ehemaligen Verbandsdirektor. Der soll sich Mitarbeiterinnen gegenüber sexuell nötigend verhalten haben. Deswegen wohl hat sich der Verband im Herbst von ihm getrennt. Nicht ohne ihm eine fette Abfindung (120.000 Euro stehen nicht dementiert im Raum) zu bezahlen und seine weitere „Verwendung“ beim DFB sicherzustellen.

Wenn überhaupt die Geschehnisse in Möglichkeitsform gesetzt sind, dann weil natürlich bis zu einer Verurteilung auch hier die Unschuldsvermutung gelten muss. Vor allem aber, weil der Verband lange Zeit alles zu unternommen haben scheint, um die Vorwürfe unter der Decke zu halten und wenn möglich zu vertuschen. Selbst Menschen, die mit der Sportschule gut vertraut sind, haben sich lange keinen Reim darauf machen können, warum der (all)mächtige Sportdirektor plötzlich seinen Hut nehmen musste.

Solche Vorkommnisse sind natürlich Wasser auf die Mühlen derjenigen, die schon länger den DFB als eine Alt-Herren-Versammlung ansehen, in der sexuelle Belästigung offenbar als ein Bagatelldelikt begriffen wird. Ein ähnliches Verhalten ist ja auch bei der Aufarbeitung all der Schmiergeld-Verdächtigungen im Zusammenhang mit der WM 2006 wahrzunehmen. Vertuschen und Leugnen scheinen stets weit angesagter als Transparenz und Selbstkritik.

Der „Fall Kaiserau“ geht aber vor allem deshalb so an den Nerv des Verbandes, weil es schwierig sein wird, all den klammen Vereinen, die wegen kleinster Versäumnisse zur Kasse gebeten werden, zu vermitteln, warum diese eingetriebenen Gelder indirekt dem Ex-Verbandsdirektor hinterher geschmissen worden sind. Hier geht es um mehr als irrwitzige Handlungen eines möglicherweise komplett Unzurechnungsfähigen. Spätestens durch die jetzt um Vetternwirtschaft und Betrug erweiterten Vorwürfe steht die komplette Akzeptanz des Verbands gegenüber seinen Mitgliedern auf dem Spiel. Mit dem vorläufigen Rücktritt des derzeitigen Präsidenten des FLVW kann es nicht getan sein. So schnell und einfach werden die Fußball-Funktionäre aus dieser Nummer nicht raus kommen.

Deine Reaktion zum Thema
Dieses Thema im Forum diskutieren » (4 Kommentare)
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel