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Schalke
Als der BVB im Parkstadion gedemütigt wurde

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Jürgen Luginger, Jürgen Luginger
Jürgen Luginger, Jürgen Luginger Foto: firo
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Der unvergessene Charly Neumann hatte sich auf Anweisung von Günter Eichberg extra eine Krawatte umgebunden – die Schalker wussten wohl schon vorher, dass es ein legendärer Tag werden würde:

Am 24. August 1991 gewann Schalke das erste Derby nach dem Wiederaufstieg in die Bundesliga gegen Dortmund mit 5:2. Ein Tag wie gemalt, mit dem wir in dieser Woche an eine Reihe großartiger Schalker Derbys erinnern wollen.

Normalerweise stand Charly Neumann im R’activ-Trikot am Spielfeldrand, aber weil das Präsident Günter Eichberg missfiel („darin siehst du aus wie eine Wurst”), zwängte sich Charly zum Derby in Hemd und Krawatte – „wie ein feiner Pinkel”. Nach zwei Minuten hüpfte er aber schon über die Tartanbahn im Parkstadion: Da hatte ausgerechnet der frühere Dortmunder Ingo Anderbrügge das 1:0 für Schalke erzielt. Die Blauen spielten ohne ihre beiden Millionen-Stürmer Bent Christensen und Radmilo Mihajlovic, aber das war egal. Auch wenn Schulz kurz vor der Pause für den BVB ausglich.

Der 24. August 1991: Schalke: Lehmann – Güttler – Herzog, Freund – Luginger, Schacht, Borodjuk (88. Bürger), Schlipper (90. Gaber), Anderbrügge, Prus – Sendscheid Dortmund: de Beer – Karl – Gorlukovich, Schulz – Lusch, Breitzke, Franck, Rummenigge, Reinhardt – Povlsen, Mill Tore: 1:0 Anderbrügge (2.), 1:1 Schulz (36.), 2:1 Güttler (63.), 3:1 Luginger (72.), 3:2 Chapuisat (86.), 4:2 Schlipper (89.), 5:2 Sendscheid (90.) Zuschauer: 70.200 Schiedsrichter: Neuner (Leimen)

In der zweiten Halbzeit wurde es turbulent. Dortmunds Trainer Ottmar Hitzfeld brachte Chapuisat, aber nur Schalke drehte auf: Günter Güttler verwandelte einen Elfmeter und Jürgen Luginger erhöhte mit einer Fackel in den Winkel auf 3:1. Zwar verkürzte Chapuisat nochmal auf 3:2, aber dann schlug die große Stunde von Günter Schlipper: Mit einem Traumsolo spazierte „Schlippi” durch die schwarz-gelbe Abwehrreihe und machte mit dem 4:2 den Deckel drauf. Das 5:2 durch Peter Sendscheid kam einer Dortmunder Demütigung gleich.

Als Ottmar Hitzfeld nach dem Spiel mit Dortmunder Journalisten in den Fahrstuhl des Parkstadions stieg, war er kreidebleich und brachte kein Wort heraus – ein eisiges Schweigen. Schalkes Trainer Aleksandar Ristic, im farbenfrohen Hemd und gut gelaunt, grinste dagegen: „Wir haben schnell gelernt.” Denn Schalke war Aufsteiger – und Derbysieger zugleich.

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