Es war ein besonderer Moment für Jannik Bandowski, als der 22-Jährige sich erstmals das Trikot des VfL Bochum überstreifen durfte und für den VfL zum Einsatz kam. Nervös stand er an der Außenlinie und wartete auf das Zeichen des Schiedsrichters. Denn nach seiner Einwechslung in der 56. Minute im Testspiel gegen ADO Den Haag stand er erstmals seit dem 18. April 2016 wieder auf dem Platz.
Auch damals hatte er, noch in Diensten des TSV 1860 München, für vier Minuten sein Comeback nach einem Ermüdungsbruch im Mittelfuß gefeiert. Doch schon schnell brach die Verletzung wieder auf. Dass so etwas wieder passiert, glaubt der Linksfuß nicht: „Es ist ein ganz anderes Gefühl als damals. In meiner Zeit in München hatte ich immer wieder mal ein bisschen Probleme. So ganz perfekt war es irgendwie nie. Doch seit Februar habe ich überhaupt keine Beschwerden mehr.“
Mittlerweile ist Bandowski also auf einem guten Weg. Und wer weiß: Eventuell könnte der ehemalige Dortmunder Borusse schon bald zu einer echten Alternative auf der linken Seite werden. Wann es jedoch so sein wird, kann der gebürtige Korbacher nicht sagen und will sich dementsprechend auch nicht selbst unter Druck setzen: „Ich habe mir dafür keinen Zeitplan gesetzt, dafür war ich im Endeffekt auch zu lange raus. Mein Ziel ist es allerdings schon, dass ich in dieser Saison noch einmal zum Einsatz kommen kann.“
Die Entscheidung läge allerdings bei Trainer Gertjan Verbeek. Sein Comeback gegen den niederländischen Erstligisten war für ihn jedoch ein weiterer Schritt in die richtige Richtung: „Es hat riesigen Spaß gemacht und es war auch eine Erleichterung, wieder auf dem Platz zu stehen.“
Ob sich zu den 15 Einsätzen in der 2. Bundesliga noch in dieser Spielzeit einige hinzugesellen werden, bleibt abzuwarten. Ans Aufgeben hat Bandowski, der 2014 in Diensten von Borussia Dortmund sogar einmal im Champions-League-Kader gegen Arsenal London gestanden hat, nie gedacht: „Natürlich gibt es gute und schlechte Tage. Manchmal dachte ich mir auch, dass ich die Reha nicht mehr sehen kann. Wenn man dann aber Fortschritte sieht, weiß man auch, dass es immer weitergeht.“ Dass ihm der VfL schon kurz nach dem erneuten Nackenschlag einen Drei-Jahres-Vertrag anbot, dürfte seinen Ehrgeiz ebenfalls noch einmal geweckt haben. Bandowski: „Das ist ein enormer Vertrauensbeweis.“ Und vielleicht kann er dieses Vertrauen sogar noch in dieser Saison zurückzahlen.