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Niederrheinpokal
Die spannendsten Duelle der letzten Jahre

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Niederrheinpokal: Die spannendsten Duelle der letzten Jahre
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Die Halbfinal-Paarungen im Niederrheinpokal stehen fest. Rot-Weiß Oberhausen empfängt den MSV Duisburg, der Wuppertaler SV spielt zuhause gegen Rot-Weiss Essen.

Zur Auslosung der vorletzten Spielrunde blicken wir zurück auf die spannendsten Duelle der letzten Jahre. Darunter ist auch der eine oder andere Favoritenschreck. Der Drittligist MSV ist also gewarnt. Denn in der Geschichte des Verbandspokals hat es schon manche Überraschung gegeben. Auch Titelverteidiger RWE ist schon an kleinen Klubs gescheitert.

Champions League kann jeder. Scheiß auf erste Liga. Niederrheinpokalsieger – MSV.“ Ein Fan-Gesang, reich an Kreativität, reich an Trotz und Triumphgefühl. Ein Fan-Gesang, der Fußball-Deutschland zeigte: Seht her, hier im Ruhrgebiet schlägt das Herz des Fußballs. Das des echten Fußballs. Wie er zum Beispiel zwischen Rot-Weiss Essen und dem MSV Duisburg gespielt wurde. Schon lange nicht mehr in der 1. Bundesliga, wohl niemals in der Königsklasse.


Vielleicht jedoch gibt es dieses Duell in diesem Jahr auf ein Neues. Denn nach der Auslosung der Halbfinal-Spiele im DERWESTEN.de-Niederrheinpokal am Mittwoch steht fest: Siegt der MSV bei Rot-Weiß Oberhausen und gewinnt Titelverteidiger RWE das beim Wuppertaler SV, stehen sich die beiden Mannschaften im Endspiel gegenüber. Die Vorfreude bei Duisburgs Gegner Oberhausen ist groß: „Es ist das sportlich schwerste Los. Aber wer ins Finale kommen will, muss auch den MSV schlagen“, betont RWO-Vorstand Thorsten Binder. „Wir werden eine volle Hütte haben.“

MSV will Revanche

Denn auch diese Begegnung ist ein Prestige-Duell. MSV-Pressesprecher Martin Haltermann erinnert sich noch gut an die 0:2-Niederlage in Oberhausen vor zwei Jahren. Der Favorit brennt auf Wiedergutmachung: „Das letzte Halbfinale in Oberhausen haben wir verloren. Anschließend sind wir aber aufgestiegen. In diesem Jahr wollen wir beides hinkriegen: aufsteigen und in Oberhausen gewinnen. Wir nehmen die Favoritenrolle an. Unser Trainer Ilia Gruev hat in der Vorwoche nochmal betont, dass wir den Pokal gewinnen wollen.“

Vielleicht ja im Endspiel gegen Rot-Weiss Essen? Ein Szenario, das sich die Fans sehnlichst wünschen. Denn es war Werbung für den Niederrhein-Pokal, dieses Halbfinale im April 2014. Als der MSV ins Endspiel einzog. Es war Werbung, weil zwei Traditionsvereine aufeinandertrafen, deren Fans dem Abend an der Essener Hafenstraße einen großen Rahmen gegeben hatten. Es war jedoch auch Werbung, weil der MSV erst nach einer packenden Verlängerung und einem noch spannenderen Elfmeterschießen als Sieger feststand. So wurde es beinahe zu einer Randnotiz, dass Drittligist Duisburg das Finale gegen Jahn Hiesfeld gewann. Es war der bisher einzige Sieg im Verbandspokal für die Zebras. Und der rot-weisse Rivale war einer Titelchance beraubt.


Nur ein Jahr später erlangte RWE im Finale Genugtuung. Der Schauplatz: wieder das Stadion an der Hafenstraße. Der Gegner diesmal: Rot-Weiß Oberhausen. Aber erneut fiel die Entscheidung im Elfmeterschießen – nur hatten die Essener an diesem Nachmittag im Mai mehr Glück. Oder, um ein besonderes Kapitel dieses Verbandspokals zu öffnen: RWO klebt seit der Jahrtausendwende das Pech an den Füßen.

Die personifizierte Pechsträhne heißt seit jenem verlorenen Elfmeterschießen 2015 Christoph Caspari: Seinen Schuss hielt RWE-Torhüter Niklas Heimann. Umso erstaunlicher war es, dass Oberhausens Verteidiger rund ein Jahr später erneut antrat. Und er hätte es besser machen können, in diesem Halbfinale beim Wuppertaler SV. Doch wieder versagten ihm von Punkt die Nerven. Unfreiwillig hatte Caspari innerhalb eines Jahres in Sebastian Wickl einen zweiten Torhüter zum Helden gemacht.


Es kann ebenso wenig in seinem Interesse gelegen haben, dass das Pokal-Trauma der Kleeblätter um ein Kapitel reicher geworden war. Denn Oberhausen und der Niederrheinpokal – das ist ein düsteres Kapitel. Sensationell war der 1:0-Sieg von Oberligist Baumberg im Endspiel 2013. Und bitter war er. Denn eigentlich hatten die Verantwortlichen des Regionalligisten fest mit einem Sieg im Finale und damit auch mit den Einnahmen für den Einzug in den DFB-Pokal gerechnet.


Mit derlei Fehlplanungen hat auch Rot-Weiss Essen Erfahrung gemacht. Im Mai 2009 verlor die Mannschaft vom damaligen Teamchef Thomas Strunz gegen den Sechstligisten VfB Speldorf im eigenen Stadion mit 2:3. Danach flogen Steine, der Parkplatz wurde von Fans blockiert. „Ein Desaster“, nannte es Strunz damals. Aus Sicht des Favoriten gibt es für eine derartige Blamage wohl keine alternative Formulierung. Doch der Verbandspokal bietet, wie auch der nationale Wettbewerb, den besonderen Reiz, dass es auch ein kleinerer Klub zu großem Ruhm bringen kann.

Bitter nur für die Rot-Weissen, dass ein Jahr später die nächste Blamage folgte. Diesmal ausgerechnet gegen den Stadtrivalen ETB Schwarz-Weiß. Die Geschichte wiederholte sich: Die über 100.000 Euro für den Einzug in den DFB-Pokal gingen an den Underdog, dem Favoriten blieb der Katzenjammer.

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