Zumindest vermittelte die Mannschaft um Trainer Mircea Onisemiuc diesen Eindruck beim dritten und letzten Testspiel dieses Winters. Das endete am Samstagmittag in Düsseldorf zwar wieder „nur“ 2:2 beim Düsseldorfer SC 99. Beim Landesliga-Spitzenreiter präsentierten sich die Velberter aber taktisch und körperlich deutlich weiter als noch vor einer Woche bei RW Oberhausens U23.
Dabei schien es anfangs, als sollte sich bei der verletzungsgeplageten SSVg eine neue Baustelle auftun. Die Innenverteidiger Andersen und Sealiti hatten mit DSC-Hochgeschwindigkeits-Stürmer Shun Terada (mehr als 20 Saisontore) viel Mühe, der verpasste jedoch zweimal die Führung für die Gastgeber frei vor Sprenger. Das 1:0 fiel dann doch nach einer knappen halben Stunde, allerdings in einer der wenigen Situationen, als mehrere Düsseldorfer in der gegnerischen Hälfte waren.
Die SSVg dagegen tat sich zunächst schwer. Die Kugel lief gut auf dem strahlend grünen Kunstrasen, aber fast nur quer und kaum vertikal. „Wir sind zu statisch“, merkten Onisemiuc und Torwart Sprenger an. Nach dem Kurzpass-Aufbauspiel war aber nun das zweite wichtige Element des SSVg-Plans von Mircea Onisemiuc zu erkennen: Gegenpressing.
Vereinzelt in der ersten Halbzeit und reihenweise in der zweiten eroberten die Velberter sich verlorene Bälle schnell, meist noch in der Hälfte des Gegners zurück und attackierten überfallartig das Düsseldorfer Tor. Nach zwei vergebenen Chancen durch Aydin und einem nicht gepfiffenen Strafstoß gegen Dytko glich dann doch Aydin vor der Pause nach schöner Kombination über Jeff Tumanan und Erhan Zent aus. „Geil gespielt“, kommentierte DSC-Trainer Sebastian Saufhaus anerkennend.
Hälfte zwei gehörte dann ganz den Velbertern, auch wenn wieder die Düsseldorfer zuerst trafen, nachdem Terada Sealiti abgehängt hatte (wenn auch aus schwer abseitsverdächtiger Position). Die Velberter schnürten den DSC ein, holten sich die Bälle wieder und schalteten schnell um. Aus so einer Situation fiel das 2:2: Rybacki eroberte den Ball, ein Doppelpass mit Benkarit, eine Flanke auf Dytko, der frei vor dem Tor umgestoßen wird, Elfmeter. Benkarit verwandelte zum 2:2-Ausgleich – überfällig, nachdem vor allem Aydin mehrere Chancen vergeben hatte.
Trainer Onisemiuc sehr zufrieden
Auffällig: Nachdem vor einer Woche der SSVg noch die Luft ausgegangen war, machten die Blauen in Düsseldorf Druck bis zum Schluss. Nach 85 Minuten Patrick Dytko per Freistoß den Pfosten, es wäre der Siegtreffer gewesen – doch auch wenn auch das dritte Vorbereitungsspiel Remis endete, war Mircea Onisemiuc zufrieden: „Das war ein extrem guter Test. Wir hatten sechs oder sieben große Chancen nach der Pause und haben klar dominier. Damit bin ich sehr zufrieden.“ Generalprobe bestanden – in einer Woche wird es ernst.