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Schalke - Gladbach
Uefa-Vorschriften wirken absurd

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Lars Stindl, Lars Stindl
Lars Stindl, Lars Stindl Foto: firo

Schalke und Mönchengladbach treffen sich im Achtelfinale der Europa League. Borussias Kapitän Stindl fühlt sich nach dem Spektakel von Florenz beflügelt

Ein denkwürdiger Abend lag hinter ihnen, ein Spiel für die Ewigkeit. Die Profis von Borussia Mönchengladbach standen in Florenz immer noch unter dem Eindruck ihres grandiosen Europapokal-Auftritts, als ihr Trainer schon nach vorne blickte. Nachdem die Gladbacher das Hinspiel gegen den AC Florenz mit 0:1 verloren und im Rückspiel einen 0:2-Rückstand in einen 4:2-Triumph verwandelt hatten, wäre Dieter Hecking jedes Los recht gewesen, nur eines nicht. „Gegen Schalke, das muss echt nicht sein“, sagte er. „Ein deutsches Duell braucht keiner.“ Als die Borussen von Pisa aus Richtung Düsseldorf über den Wolken schwebten, wurde am Uefa-Sitz in Nyon allerdings genau dieses deutsche Duell für das Achtelfinale der Europa League ausgelost.

Am 9. März wird auf Schalke gespielt, am 16. März in Gladbach, jeweils ab 21.05 Uhr. Vorher treffen die beiden Teams am 4. März im Borussia-Park auch noch in der Bundesliga aufeinander. Über Reisestress werden sie sich nicht beklagen können. Das aber ist für beide der einzige positive Aspekt.

Die Reaktionen ähnelten sich. „Ich glaube, es wird nicht allzu viele Menschen geben, die sich das vorher als Wunschlos ausgesucht hätten“, sagte Schalkes Sportvorstand Christian Heidel. „Europa League – das hört sich nach anderen Gegnern an. Ich hätte gerne mehr Reisekilometer in Kauf genommen.“ Trainer Markus Weinzierl stimmte zu: „Ein schweres Los, die Gladbacher sind stark. Wir spielen jetzt international gegen sie, aber es fühlt sich nicht so an.“ Gladbachs Sportdirektor Max Eberl, der zur Auslosung in die Schweiz gereist war, verkniff leicht die Miene. Auch er hatte sich die Sache ganz anders vorgestellt. Jetzt müssen alle auch mit den in diesem Fall absurden Uefa-Vorschriften leben: Am Abend vorher muss sich die Gast-Mannschaft 15 Minuten lang öffentlich im Stadion präsentieren, die Pressekonferenz der Gäste am Tag vor dem Spiel muss in den Räumen des Heim-Teams stattfinden, und statt zehn Prozent wie in der Bundesliga bekommen die Klubs des Auswärtsteams diesmal nur fünf Prozent der Tickets für ihre Fans.

Borussias Kapitän Lars Stindl nimmt die Sache sportlich: „Wenn wir ins Endspiel wollen, müssen wir Schalke schlagen. Der Sieg von Florenz wird uns beflügeln.“ Mit drei Treffern in nur elf Minuten hatte er die Partie in Florenz gedreht. Nach dem Abpfiff schnappte er sich einen der Spielbälle, alle Mitspieler unterschrieben darauf. „Das gute Stück bekommt einen Ehrenplatz“, sagte der 28-Jährige.

Zwei Gegner in drei Wettbewerben

Jetzt muss auch er schnell wieder auf Alltag umschalten. Am Sonntag spielt Gladbach in Ingolstadt (15.30 Uhr/Sky). Danach kommen auf die Borussia fünf Spiele in drei Wettbewerben zu – aber nur gegen zwei Gegner: Hamburg (DFB-Pokal, Bundesliga) und Schalke (Europa League, Bundesliga).

Schalkes Sportvorstand Christian Heidel meinte augenzwinkernd, es hätte nur noch gefehlt, dass die Partie Gladbach gegen Schalke auch im DFB-Pokal ausgelost worden wäre. Dazu könnte es aber noch kommen: im Halbfinale. Vorher müssten lediglich die Gladbacher in Hamburg gewinnen. Und die Schalker bei den Bayern.

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