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Watzke über Gewalttäter
"Soziale Ächtung herbeiführen"

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bvb Foto: firo

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat sich am Samstagabend in einem Auftritt im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF zu den Auswüchsen der Gewalt im Fußball und der Gesellschaft geäußert.

Hintergrund sind die Vorkommnisse um Teile der Dortmunder Fanszene, die zuletzt negativ durch körperliche und verbale Attacken vor allem beim Heimspiel gegen RB Leipzig aufgefallen war. Dort wurden Gäste-Fans mit Flaschen und Dosen beworfen sowie Spieler und Verantwortliche im Stadion mit Transparenten beleidigt.

"Wir wollen niemanden haben, der gewalttätig wird oder solche Transparente aufhängt. Am Ende des Tages werden wir eine deutliche Anzahl von Leuten haben, die nicht mehr im Stadion sein werden", kündigte der BVB-Boss zahlreiche Stadionverbote für eigene Fans an. Über die Folgen ist er sich aber auch im Klaren: "Wir müssen erstmal davon ausgehen, dass sich das vielleicht ein bisschen auf die Straße verlagert." Aber: "Wir können nicht die Probleme der Gesellschaft lösen. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass Gewalt ein Gesellschaftsphänomen ist. Jeder, der mit offen Augen durch die Welt läuft, merkt doch, dass diese Gesellschaft gewalttätiger ist als früher. Sie verroht."

Bei der Bekämpfung der Auswüchse beim Fußball müssten Polizei, Justiz, Politik und Vereine eng zusammenarbeiten. "Wir dürfen nicht nur Parolen hinausschreien nach dem Motto: Gewalttäter müssen in den Knast. Das ist durchaus richtig, aber dann muss die Justiz auch dafür sorgen. Wenn dir einer, der dir um 17 Uhr das Nasenbein gebrochen hat, um 19.30 Uhr schon wieder in der Stadt über den Weg läuft, obwohl er gefasst worden ist, dann funktioniert das nicht. Wir müssen eine soziale Ächtung solcher Leute herbeiführen. Die müssen ein, zwei Tage eingesperrt werden, damit die Familie am Sonntagmorgen was merkt und auch der Chef am Montag fragt: Wo ist der eigentlich?" Noch aber sei das nicht in Sicht: "Wenn wir so weitermachen, kriegen wir ein Problem."

Auch zu seiner Rolle bei den Leipzig-Vorfällen wurde der Sauerländer befragt. Kritiker hatten dem BVB-Macher vorgeworfen, mit Seitenhieben auf den missliebigen Konkurrenten RB Leipzig die Atmosphäre vergiftet und den Boden für die Gewalt bereitet zu haben. "Ich habe mich intensiv überprüft. Ich bin ein leidenschaftlicher Demokrat und habe gelernt, meine Meinung zu sagen, ohne andere zu diffamieren. Nicht mit einem Satz habe ich die Leipziger beleidigt. Ich würde niemals Gewalt Vorschub leisten, aber wir müssen auch wieder lernen, in einer Demokratie mit Sinn zu streiten und nicht über alles nur Konsens- und Harmoniesauce zu kippen. Sonst wählen die Menschen, weil sie mal wieder Klartext hören wollen, so Leute wie Donald Trump. Das wollen wir auch nicht."

Ebenso wurde Watzke nach dem Binnenklima zwischen Sportdirektor Michael Zorc und ihm auf der einen und Trainer Thomas Tuchel auf der anderen Seite beim BVB befragt. "Wenn wir sprechen, gibt es nie einen Dissens", sagte Watzke, räumte aber Unterschiede im Umgang mit Tuchel im Vergleich mit dessen Vorgänger Jürgen Klopp ein. "Es wird der Sache nicht gerecht, zu sagen, man könnte dieses Verhältnis, das Michael und ich zu Jürgen hatten, auf Thomas ummünzen. Das hat mit Thomas nichts zu tun. Jeder andere Trainer wäre da auch schwer reingekommen, denn das war eine verschworene Gemeinschaft", sagte Watzke. Woher dann die scheinbaren Missstimmungen zwischen dem Trio kämen? "Manchmal wird was in der Öffentlichkeit falsch aufgefasst, manchmal wird auch was nicht ganz geschickt formuliert. Aber der Trainer wird bei Borussia Dortmund immer gestützt."

Generell empfindet Watzke den 43-Jährigen als einen "außergewöhnlich guten Trainer". Ob er auch der Beste ist in Deutschland? "Das ist eine Aussage, die wäre total despektierlich den anderen Trainern gegenüber."

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