Es hätte die Geschichte des Spiels werden können. Martin Kobylanski, im Winter aus Polen nach Münster gekommen, hätte der Matchwinner beim Auswärtssieg der Adler in Duisburg werden können. 86 Minuten sah alles danach aus: Der polnische Stürmer wurde zur Halbzeit eingewechselt und erzielte mit seiner ersten Aktion das 1:1. In der 71. Minute dann sogar die umjubelte Führung für Münster – wieder durch Kobylanski. Zwei Tore beim Debüt – ein perfekter Einstand. „Natürlich freue ich mich persönlich über die zwei Tore, trotzdem kann ich nicht zufrieden sein. Wir haben hier drei Punkte liegengelassen“, ärgert sich der Doppeltorschütze über die bittere 2:3-Niederlage gegen den Tabellenführer.
Seine Teamkollegen lagen zur Halbzeit verdient mit 0:1 zurück. Vor allem in der Offensive erspielten sie sich zu wenige Tormöglichkeiten. Dann aber kam Kobylanski und alles wurde besser. „Der Trainer hat mir nochmal mitgegeben, dass ich mein Ding durchziehen soll. Ich bin absolut positiv ins Spiel gegangen“, erinnert sich der ehemalige Spieler von Werder Bremen an den Moment seiner Einwechslung. Ein Sprint, 24 Sekunden und ein Schuss später war der Ball auch schon im Tor – Ausgleich. 25 Minuten später tankte sich Kobylanski durch den Duisburger Sechzehner und schloss trocken zur 2:1-Führung ab: „Wir wurden von unseren Fans fantastisch unterstützt und nach vorne getrieben, haben uns mit dem zweiten Tor belohnt. Für die Fans tut es mir leid, dass es nicht gereicht hat am Ende.“
Fünf Minuten vor dem Ende sah Preußen Münster wie der sichere Sieger aus. Nach einer Ecke für Duisburg verpassten es die Adler dann aber, den Ball zu klären. Über Umwege landete die Kugel bei Dustin Bomheuer, der zum 2:2 vollendete - das Stadion stand Kopf. „Natürlich war es dann auch ein stückweit erdrückend, der Druck von Duisburg war groß. Wir konnten uns dann nicht mehr so wirklich befreien“, erklärt Kobylanski, der dann in der Nachspielzeit die Niederlage mit einem verunglückten Klärungsversuch einleitete. Nach einer Ecke traf der Pole den Ball nicht richtig und der landete genau vor den Füßen von Fabian Schnellhardt: „Den muss ich besser klären. Dass er den dann aus 30 Metern so reinhaut, ist natürlich einfach bitter.“
Für Kobylanski und seine Adler gilt es jetzt aber, die positiven Erkenntnisse aus dem Spiel in die Trainingswoche mitzunehmen und im Spiel zu Hause gegen Sonnenhof Großaspach daran anzuknüpfen: „Wir wollen Punkte sammeln und so viele Spiele wie möglich gewinnen. Ich persönlich möchte mich weiter an die Mannschaft herankämpfen und gute Leistungen zeigen. Ich bin für die kommenden Wochen sehr zuversichtlich.“