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Weinzierl
"Es hat Spaß gemacht, der Mannschaft zuzusehen"

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Markus Weinzierl, Markus Weinzierl
Markus Weinzierl, Markus Weinzierl Foto: firo
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Unmittelbar nach dem 2:0 (1:0)-Heimsieg über Hertha BSC Berlin versammelte Schalkes Trainer Markus Weinzierl auf dem Platz zum Kreis.

Weinzierl sprach ein paar Sätze, lobte die Profis und applaudierte. Die Spieler klatschten auch, begaben sich danach auf eine lange Ehrenrunde. Zigtausend Fans applaudierten ihren Lieblingen. So können sich die Bilder ändern. Vor 14 Tagen, als Schalke 0:1 gegen Eintracht Frankfurt gepatzt hatte, prasselten Pfiffe und Unmutsäußerungen auf Kapitän Benedikt Höwedes und seine Mitstreiter.

Doch möglicherweise hatte dieser Tiefpunkt gegen die Hessen heilsame Wirkung. Markus Weinzierl arbeitete intensiv mit dem Kader, drehte an einigen Stellschrauben und verlangte mehr Power, mehr Mut, mehr Dynamik. All diese Tugenden brachten die Schalker in den Spielen gegen Bayern München (1:1), im Pokal in Sandhausen (4:1) und jetzt gegen die Hertha ein. Schalke hat zurück in die Spur gefunden und dafür gesorgt, dass die Anzeige im Stimmungsbaromter mittlerweile von trüb auf freundlich gewechselt ist. „Wir waren gegen Hertha über 90 Minuten die bessere Mannschaft. Ich muss dem Team ein Kompliment für die tolle Reaktion nach der Frankfurt-Kritik machen. Der Sieg über Hertha war verdient. Die Art und Weise passte. Wir haben mehr spielerische Lösungen gefunden und den Ball flach gehalten“, meinte Weinzierl. Zwischenzeitlich saß der 42-Jährige relativ entspannt auf der Bank. Normalerweise coacht Weinzierl während der gesamten Partien stehend vor der Trainerbank. „Es hat Spaß gemacht, der Mannschaft zuzusehen“, meinte der Kaderchef sichtlich angetan und bilanzierte: „Es war eine erfreuliche Woche für uns.“

Schalke, das lediglich auf einer Position (Badstuber rückte für Nastasic in die Dreierkette) verändert war, wirkte von Beginn an hellwach. Die ersten Szenen leierte allesamt Leon Goretzka an. Erst zielte der Mann mit den grünen Schuhen knapp vorbei (6.), danach zu genau: Sein 16-Meter-Schuss klatschte an den Pfosten des Hertha-Kastens (15.). Auch der dritte Versuch von Goretzka endete mit Haare-Raufen: Nach einem schönen Zuspiel von Daniel Caligiuri scheiterte der Nationalspieler in aussichtsreicher Position an Berlins Schlussmann Rune Jarstein (25.). Bei Guido Burgstaller lief es besser. Seine erste Szene endete mit einem Torschuss, der das Ziel knapp verfehlte (35.). 120 Sekunden später setzte der Ex-Nürnberger einen Kopfball zu hoch an. Drei Zeigerumdrehungen vor der Pause zappelte die Kugel im Netz: Traumpass Nabil Bentaleb, trockener Schuss Burgstaller ins kurze Eck – 1:0! Zur Halbzeit hatte sich der Ärger von Goretzka noch nicht gelegt. „In der Kabine sind ein paar Becher geflogen“, meinte der 22-Jährige, „die Jungs haben mir aber Mut gemacht und mich wieder aufgebaut.“

Nach dem Seitenwechsel machte Schalke druckvoll weiter. Naldo zirkelte einen Freistoß nur knapp neben das Tor (55.). Dann war doch endlich Leon Goretzka an der Reihe. Sein Super-Solo aus der Spielfeldmitte konnte auch vom grätschenden Berliner John Brooks nicht gestoppt werden. Goretzkas 2:0 (62.) war alleine das Eintrittsgeld wert. Anschließend jubelte Goretzka zusammen mit Guido Burgstaller auf besondere Art: Beide simulierten Pfeilwürfe auf eine imaginäre Dartsscheibe, die Goretzka vor wenigen Tagen zu seinem Geburtstag geschenkt bekam.

Die Hauptstädter probierten es dann zur Abwechslung auch einmal, aber der Schuss von Vedad Ibisevic war bei Schalke-Torwart Ralf Fährmann in besten Händen (70.). Glück hatte Fährmann kurz darauf, als Peter Pekarik an Sead Kolasinac vorbei kam, den Ball aber um Haaresbreite am Pfosten vorbeijagte (73.). Schalke brachte den Sieg sicher ins Ziel und verbesserte sich mit jetzt 25 Punkten von Platz zwölf auf elf. „Wir haben die Punkte bitter nötig“, sagt Leon Goretzka, „was wichtig ist: Wir haben das Vertrauen in uns wieder gefunden.“ Und mit Selbstbewusstsein und Schwung bringt Schalke auch wieder spielerische Akzente auf den (neuen) Rasen.

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