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Bölstler zieht RWE-Vergleich und spricht über die Zukunft

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Manuel Bölstler, Manuel Bölstler
Manuel Bölstler, Manuel Bölstler Foto: Michael Ketzer
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Der erfolgreiche sportliche Weg aus der Insolvenz ist beim Wuppertaler SV eng mit den Namen von Manuel Bölstler und Stefan Vollmerhausen verbunden.

Während im Hintergrund Lothar Stücker als Finanzvorstand die Fäden zieht, sind "Manu" und "Stevie" für den sportlichen Bereich verantwortlich. Das Duo hat es verstanden einen tollen Kader auf die Beine zu stellen, mit dem sich die Fans identifizieren können. Neben echten Leadern wie Gaetano Manno, Silvio Pagano, Kai Schwertfeger, Daniel Grebe oder Ercan Aydogmus wird beim WSV stets auf die richtige Mischung geachtet: Eigengewächse wie Davide Leikauf, Kevin Hagemann, Enes Topal oder Babacar M'Bengue komplettieren den ordentlichen Kader. Manch einer, der Bölstler und Vollmerhausen nach dem Aufstieg aufgrund des großen Umbruchs kritisiert hatte, wurde eines Besseren belehrt.

Wuppertal steht vor dem Westschlager am Sonntag (15.30 Uhr) bei Rot-Weiss Essen nur drei Punkte hinter dem Aufstiegsanwärter und liegt zwölf Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz. Der Klassenerhalt ist das erklärte Ziel der Rot-Blauen. Wir sprachen vor dem Spiel in Essen mit dem 33-jährigen WSV-Manager Bölstler über die aktuelle Saison, seine Zukunft - sein Vertrag läuft im kommenden Sommer aus - und seine Visionen für den Wuppertaler SV.

Manuel Bölstler, legen Sie aktuell Sonderschichten ein, um wie schon im Niederrheinpokal-Finale zu überraschen und an der Hafenstraße aufzulaufen? (lacht). Das würde ich gerne. Nein, aber Spaß beiseite: Mittlerweile haben wir einen großen und guten Kader, da habe ich nichts mehr zu suchen. Ich überlasse diese schöne Aufgabe in Essen den Jungs.

Wie groß ist die Vorfreude auf den Westschlager? Wir freuen uns alle riesig. Das Wetter spielt aktuell mit, dementsprechend gut sollte der Rasen sein, es werden viele Zuschauer erwartet. Ein schöner Jahresabschluss.

Eines sehr erfolgreichen Jahres 2016... Ja, definitiv! Wir sind aufgestiegen, standen im Pokalfinale und spielen aktuell eine tolle Hinserie. Auch wenn wir jetzt seit fünf Spielen nicht mehr gewonnen haben, ist alles im grünen Bereich. Wir sind Aufsteiger - das sollte niemand vergessen.

Dann dürfte die Frage der Favoritenrolle keine sein, oder? Rot-Weiss Essen ist klarer Favorit. Auch wenn sie das vielleicht nicht gerne hören werden und uns stark reden. Bei den Möglichkeiten, die RWE hat, kann man nur ein Ziel haben: den Aufstieg. Wir peilen den Klassenerhalt an.

Wo liegt der größte Unterschied zwischen RWE und dem WSV? Nach meinen Informationen hat Essen einen Etat der gut viermal so hoch ist wie der des WSV. Unser liegt bei gut 650.00 Euro. Hier ist alles inbegriffen - auch die Kosten für die Putzfrau. Da kann sich wohl jeder selbst ausmalen, wo der größte Unterschied. Rot-Weiß Oberhausen zum Beispiel hat knapp das Doppelte im Vergleich zu uns zur Verfügung. Wie soll ich dann einem Kai Schwertfeger zu einer Vertragsverlängerung bewegen, wenn RWO ihn haben will? Finanzielle Argumente werden es nicht sein.

RWE kam aus der Insolvenz, der WSV ebenfalls - was fehlt Wuppertal, damit man sich vielleicht mal ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Rot-Weiss liefern kann? Wir müssen unsere Strukturen optimieren. RWE ist außerhalb des Platzes den richtigen Weg gegangen. Der Verein hat dank der Stadt ein tolles Stadion auf die Beine gestellt, viele Sponsoren dazugewonnen und einen hohen Zuschauerschnitt. Essen ist nicht unser Vorbild. Aber wir sollten uns in manchen Bereichen an RWE orientieren. Bei uns haben in den letzten drei Jahren viele Ehrenamtliche mit seht bescheidenen Mitteln viel bewegt. Um aber die nächsten Schritte zu gehen, müssen wir jeden Bereich optimieren.

Ist das denn in Wuppertal überhaupt möglich? Davon bin überzeugt. Ich habe mich hingesetzt und in den letzten Wochen ein Konzept ausgearbeitet. Als Sportlicher Leiter ist es nicht meine Aufgabe, über die Spieltagskosten, die Geschäftsstelle oder das Merchandising und Marketing nachzudenken. Doch ich bin hier mit Herzblut dabei und habe mich auch in die Bereiche reingelesen. Wir stellen derzeit alles auf den Kopf, überprüfen zu hohe Kosten und zu niedrige Erträge. Mein Fazit: Bei uns gibt es viel zu optimieren. In den nächsten vier bis sechs Wochen werden einige Entscheidungen fallen und dann werden wir sehen, wohin unser Weg führt. Unser Etat muss erhöht werden. Aber natürlich nicht in utopische Bereiche. Ich vergesse nie, wo wir herkommen.

Was ist denn Ihr Ziel mit dem Wuppertaler SV? Wir wollten in die Regionalliga, das haben wir geschafft. Doch auf lange Sicht sind weder Stefan Vollmerhausen noch ich damit zufrieden. Wenn wir so denken würden, dann wären wir hier die falschen Leute. Wir sind ambitioniert und möchten den Verein nach vorne bringen. Seit ich hier bin, habe ich oft gehört, dass der WSV in die Sportschau gehört und eigentlich ein Zweitligist ist. Einen konkreten Plan mit klaren Strukturen und realistischen Zielen gab es nicht. Daran arbeiten wir jetzt und ich hoffe, dass wir in wenigen Wochen mehr wissen.

Werden Sie Ihren Vertrag verlängern? Der Vorstand weiß, wie ich denke. Das haben wir intern besprochen. Ich habe ein mittelfristiges Konzept ausgearbeitet und hoffe, dass der Verein die Strukturen dafür schafft, um dieses Konzept zu realisieren. Eine Vertragsverlängerung um ein Jahr kommt für mich nicht in Frage. Ich möchte hier, zwei, drei Jahre unterschrieben und mittelfristig den Wuppertaler SV auf die nächste Stufe bringen und vielleicht um die Spitze der Regionalliga zu spielen.

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