Wir fragten bei Oberhausens Präsidenten Hajo Sommers nach, wie er das Interview aufgenommen hat und fragten auch, wie die Planung in den kommenden Monaten laufen soll.
Hajo Sommers, was sagen Sie zu den Äußerungen von Frank Kontny, wonach er RWO bei einer weiteren Etatkürzung verlassen werde? Das ist völlig in Ordnung. Jeder darf das sagen, was er denkt. Wenn es so kommen sollte, dass wir den Etat senken müssen, was noch nicht spruchreif ist, dann ist das seine Entscheidung, wenn er unter diesen möglichen Voraussetzungen nicht mehr arbeiten will. Ich mache auch Einiges nicht, weil das nicht meinen Vorstellungen entspricht. Frank ist lange bei uns, er macht gute Arbeit. Die Frage ist ja auch, was heißt Etat streichen? Heißt das 10.000 Euro oder 100.000 Euro? Wir werden das mit ihm noch besprechen.
Im Januar möchten Sie den Etat festlegen. Wie laufen die Planungen bis dahin? Erstmal müssen wir schauen, wer von den auslaufenden Sponsoren verlängert. Dann gucken wir, was wir in der Kasse haben. Und dann sehen wir, was uns für ein Etat zur Verfügung steht. Wir wollen auch sehen, was wir mit der Jugend machen, und ob wir da Geld reinpumpen wollen, damit wir im da etwas besser mitmischen können. Das sind alles Entscheidungen, die mit dem Aufsichtsrat zusammen anstehen. Bis Ende Januar sollten wir da spätestens Planungssicherheit haben.
Wie sind denn die ersten Resonanzen der Sponsoren? Aktuell wieder positiv. Wir sind Vierter, da ist die Stimmung auch etwas besser. Es zeigt, dass da doch keine Spieler auf dem Rasen rumrennen, die nur blöd sind.
Viele Vereine sparen Kosten, indem sie die U23 abmelden. RWO hatte zuletzt betont, dass die Nachwuchsarbeit große Bedeutung hat. Bleibt es dabei, dass an der U23 nicht gerüttelt wird? Das steht derzeit nicht zur Disposition, auch wenn eine U23 in der Landesliga relativ wenig Sinn macht für uns. Wir werden im Januar einen Plan für die kommenden zwei Jahre ausgeben. Uns geht es darum, dass wir im unteren Bereich ein bisschen mehr Kontinuität brauchen. Wir müssen es schaffen, dass die U17 und die U19 mehrere Jahre in der höchsten Spielklasse bleibt. Zu dieser Rechnung gehört auch die U23 dazu. Aber es wäre eben besser, wenn die in der Oberliga statt der Landesliga aufläuft.
Weil man einem Junioren-Bundesligaspieler die Landesliga kaum schmackhaft machen kann? Genau. Da ist das Problem.
Sie haben immer betont, unter Ihrer Führung wird es kein Harakiri mehr geben. Kann es sein, dass mögliche Etatkürzungen auch daher rühren, dass Sie den Verein in wenigen Jahren kerngesund übergeben möchten? Fakt ist: Wir werden uns nicht mehr verschulden. Das geht nicht, weil wir in zweieinhalb Jahren aufhören werden. Wir haben die Verantwortung und werden nur das machen, was auch finanzierbar ist.