Seit diesem Zeitpunkt geht es aber steil bergab mit der Stimmung. Denn jede Woche gesellt sich ein neuer Stammspieler zum Lazarett der Geißböcke. Beim 0:4 in Hoffenheim musste FC-Coach Peter Stöger am Ende auf sechs Mann verzichten, die am ersten Spieltag gegen Darmstadt 98 (2:0) noch in der Startelf standen.
Zu Dominic Maroh (erst doppelter Rippenbruch, dann Schlüsselbeinbruch), Timo Horn (Knie-OP), Leonardo Bittencourt (Bänderriss im linken Sprunggelenk), Matthias Lehmann (Teilruptur des Innenbandes im Knie) und Marco Höger (Knieprobleme) gesellt sich seit Samstag auch Marcel Risse, der sich in Hoffenheim einen Riss des vorderen Kreuzbandes zuzog. Für ihn ist die Saison bereits im Dezember gelaufen.
Jetzt wird Kölns Manager Jörg Schmadtke dazu gezwungen, im Winter auf dem Transfermarkt zuzuschlagen. Eigentlich macht er das nicht so gerne, auch in dieser Saison hätte er im September noch drauf verzichtet. Der FC war erfolgreich, schnupperte sogar an den Europapokalplätzen und lebte von seiner Homogenität.
Nun hat sich die Ausgangslage geändert. Sechs Stammspieler verletzt, das ist zu viel für den kleinsten Kader der Liga. Speziell auf der Außenbahn muss für Risse ein Ersatz her. Denn der gebürtige Kölner stach in der Offensive neben Toptorjäger Anthony Modeste in dieser Saison heraus. Als Torschütze, als Freistoßkönig, als Vorlagengeber. Nach der Verletzung von Bittencourt war es Risse, der der Kölner Offensive Leben einhauchte. Impulse, die nun fehlen, und die im eigenen Kader so kaum zu erwarten sind.
Daher muss Schmadtke sich umschauen, eventuell führt sein Weg nun in die Türkei. Da wurde den Kölner bereits im Sommer Interesse am offensiven Mittelfeldspieler Kerim Frei nachgesagt. Der 23-Jährige kann im Mittelfeld alle Positionen besetzen, kommt aber bei Besiktas Istanbul derzeit nur sporadisch zum Einsatz. In dieser Saison stehen vier Einsätze in seiner Vita, nur 136 Minuten stand Frei in der Liga auf dem Feld. Bis 2018 steht er in der Türkei noch unter Vertrag, sein Marktwert wird auf fünf Millionen Euro taxiert.