Dabei war der Nigerianer angeschlagen in die Begegnung gegangen. Auch während des Spiels plagten den 30-Jährigen starke Schmerzen im Rückenbereich. Dennoch biss er auf die Zähne und stellte sich in den Dienst der Mannschaft: "Hätten wir gewonnen, wären die Schmerzen mir egal gewesen, aber jetzt tut es doppelt weh", litt er nach dem Remis.
Leiden muss momentan nicht nur der Angreifer. Im gesamten MSV-Spiel hapert es gewaltig. Für Onuegbu ist klar, dass auch die vorherigen Auftritte der Zebras nicht zu einem gesteigerten Selbstvertrauen beigetragen haben: "Die vier vorherigen Spiele haben eine große Rolle gespielt", gesteht der Nigerianer. Merkwürdig war es dennoch, dass die Meidericher selbst nach dem zwischenzeitlichen 1:0 nicht frei im Kopf wirkten. Dieser Fakt war auch für den "King" überraschend: "Wir haben auch gedacht, dass wir danach unser Spiel wieder durchziehen können. Aber wieso auch immer - wir haben das leider nicht geschafft."
Was fehlt dem MSV?
Paradoxerweise steht der MSV dennoch weiterhin auf Rang eins der Tabelle. Ob die Zebras daraus allerdings noch Mut schöpfen können, darf zumindest angezweifelt werden: "Allzu viele Ausrutscher dürfen wir uns nicht mehr erlauben", weiß auch der 30-Jährige und ergänzt: "Wir müssen die letzten Partien abhaken und wieder nach vorne schauen."
Doch was fehlt dem MSV im Moment? Sicher, eine Patent-Antwort wird es darauf pauschal nicht geben - dennoch müssen die Meidericher sich die Frage gefallen lassen. "Eigentlich müssten wir uns als Tabellenführer sicher fühlen und mit breiter Brust agieren", wundert sich Onuegbu. "Aber wenn du so viele Spiele in Folge nicht gewinnst - egal ob als Erster oder als Letzter - dann ist es klar, dass der eine oder andere Spieler verkrampft."
Es tut mir einfach Leid für die Fans und den Verein. Das geht uns definitiv nicht am Arsch vorbei
Kingsley Onuegbu
An ihm lag es definitiv nicht. Im Gegenteil: Der afrikanische Stürmer war erneut der Aktivposten im Duisburger Spiel. Wenig verwunderlich, dass ausgerechnet er es war, der die Zebras nach langer Torflaute erlöste. Mit drei Toren führt er nun die intere Torjäger-Rangliste an: "Das ist erst mein viertes Spiel von Beginn an", fügt Onugbu an. "Ich bin aber kein Typ, der irgendwelche Ansprüche stellt, sondern ich versuche permanent Leistung zu bringen." Der Fakt der Spitzenposition in der internen Torjägerliste bringt aber auch den 1,90-Meter-Koloss zum Grinsen: "Das ist wirklich lustig", schmunzelt er. "Mit der Ausbeute beim Tabellenführer die Liste anzuführen - sorry, aber das ist ein wenig lächerlich. An der Trefferquote müssen wir natürlich noch hart arbeiten."
Fünf Spiele ohne Sieg - für Onuegbu pure Leidenszeit: "Es tut mir einfach Leid für die Fans und den Verein. Das geht uns definitiv nicht am Arsch vorbei."