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Eugen Polanski
"Kann in Gladbach nicht von Krise sprechen"

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Eugen Polanski, Eugen Polanski
Eugen Polanski, Eugen Polanski Foto: firo
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Gladbachs ehemaliger Jugendspieler Eugen Polanski ist am Samstag mit der TSG Hoffenheim bei seinem alten Verein zu Gast.

Für die Kraichgauer läuft es in dieser Saison richtig gut. Neben Aufsteiger RB Leipzig ist die Mannschaft von Julian Nagelsmann das einzige Team, das nach elf Spieltagen noch ungeschlagen ist.

Wir sprachen mit Eugen Polanski, der in der Jugend der "Fohlen" ausgebildet wurde und am Samstag (26. November, 15.30 Uhr) auf seinen Jugendverein trifft.

Eugen Polanski, kann man davon sprechen, dass es für Sie immer noch etwas besonders ist, auf Ihren alten Verein zu treffen? Auf jeden Fall. Auch wenn es jetzt nicht zum ersten oder zum zweiten Mal passiert. Es ist für mich immer noch Heimat.

Wie viel Kontakt besteht noch zu den alten Kollegen? Es sind ehemalige Mitspieler von mir im Gladbacher Kader. Jannik Vestergaard und Tobias Strobl kenne ich noch aus der gemeinsamen Zeit bei der TSG. Ich habe auch mit Max Eberl zusammengespielt. Zu Tobi habe ich aber den engsten Kontakt. Und ich habe noch Familie dort.

Dann haben Sie sicher auch verfolgt, wie es in Gladbach sportlich läuft. Wie beurteilen Sie das aus der Ferne? Ich würde die Tatsache, dass es sportlich nicht so gut läuft, damit begründen, dass sie das Tor nicht so oft treffen, wie sie es aus dem Spiel heraus könnten. Also kann man nicht von einer Krise sprechen. Eine Krise wäre es, wenn sie sich keine Chancen erspielen würden. Das wissen wir auch. Spielerisch sind sie weiterhin sehr, sehr gut. Das hat man auch im Champions-League-Spiel gegen Manchester City gesehen.

Verbirgt sich dahinter auch, dass Gladbach für eine Mannschaft wie Hoffenheim, bei der die Ergebnisse in der laufenden Saison stimmen, unberechenbar ist? Unberechenbar würde ich nicht sagen. Sie bringen ihre Qualität auf den Platz, machen aber bislang die Tore nicht. Und ich würde nicht darauf wetten, dass das so bleibt. Wir müssen unser Spiel durchziehen und wollen sie vor Probleme stellen. Ich glaube, dass uns das bis jetzt immer gut gelungen ist in dieser Saison.

Was macht die TSG denn aktuell besonders gut? Es sind viele kleine Sachen. Man sagt auch bei Misserfolg, dass viele kleine Sachen nicht stimmen. Wir haben einen sehr, sehr guten Kader und einen Trainer, der uns gut einstellt. Wir haben uns spielerisch verbessert und treten selbstbewusst auf. Wir sind, glaube ich, für jeden Gegner sehr unangenehm. Wir richten uns nicht nach dem Gegner aus, sondern wollen unsere Spielphilosophie durchbringen. Das führt dazu, dass der Gegner mehr auf uns schauen muss.

Es war vor einiger Zeit die Rede davon, dass es wehtun soll, gegen Hoffenheim zu spielen. Männerfußball also. Ist das bei der TSG selbstverständlich? Und welchen Anteil hat dabei die Tatsache, dass Sie mit der Mannschaft in Ruhe arbeiten können? Solche Worte fallen ja besonders dann, wenn es mal nicht läuft. Wir können hier tatsächlich in Ruhe arbeiten. Das hilft insbesondere, wenn der Erfolg da ist. Es neigt niemand dazu, abzuheben. Wenn es doch einmal so kommen sollte, dann haben wir in der Mannschaft genügend Persönlichkeiten, die denjenigen wieder runterbringen können. Ich würde nicht sagen, dass wir unbedingt aggressiver sind. Wir spielen einfach besseren Fußball als zuvor. Was die anderen mit dem Begriff Männerfußball bezwecken wollen, weiß ich nicht.

Kommen wir zu Ihrer persönlichen Situation. Sie wurden von Trainer Julian Nagelsmann zum Kapitän gemacht, haben Ihren Vertrag bis 2018 verlängert, sitzen momentan aber häufig auf der Bank. Ist das frustrierend für Sie? Frustrierend ist das in dem Sinne, dass jeder Fußballer spielen will. Dafür trainiert man die ganze Woche. Es hört sich jetzt etwas blöd an, aber es können nur elf Mann auf dem Platz stehen. Ich glaube, dass der Erfolg dem Trainer Recht gibt. Die Spieler, die nicht auf dem Platz stehen, machen den anderen unter der Woche genug Druck, damit sie diese Leistung abrufen. Als ich öfter gespielt habe, war ich immer der Meinung, dass sich alle Spieler in die Mannschaft einbringen müssen. Und das werde ich auch jetzt nicht in der Phase ändern, in der es mich trifft. Gerade als Kapitän und als erfahrener Spieler bin ich in der Pflicht, den jüngeren Spielern zu zeigen, wie man damit umgehen muss.

Sie sagten, dass Sie in Ruhe arbeiten können. Das ist anders als in der Saison 2008/2009, als Hoffenheim als Aufsteiger Herbstmeister geworden ist. Nun spielt die Mannschaft eine gute Saison. Kann sich das mediale Interesse noch ändern? Das mediale Interesse an der TSG und vor allem an unserem Trainer ist aktuell sehr groß. Was zählt, ist aber die Leistung auf dem Platz. Was Zielsetzungen angeht, ist es wichtiger, dies innerhalb der Mannschaft und mit dem Trainerteam zu besprechen.

Über große Ziele darf gesprochen werden

Wie oft müssen Sie Ihre Mannschaftskollegen daran erinnern, dass nicht über die ganz großen Ziele gesprochen werden darf? Es hat ja niemand gesagt, dass wir nicht über große Ziele sprechen dürfen. Unser Ziel ist es erst einmal, unsere Leistung abzurufen.

Was wäre denn nach jetzigem Stand ein realistisches Ziel, über das man sprechen darf? Unsere Leistung stabil abzurufen, das Spiel gegen Gladbach zu gewinnen und drei Punkte im nächsten Heimspiel zu holen.

Ist es ein persönliches Ziel von Ihnen, noch einmal in der polnischen Nationalmannschaft einzugreifen? Nach der EM habe ich mit dem Nationalcoach besprochen, dass ich ihm zur Verfügung stehe, wenn er mich braucht. Ich glaube aber, dass seitens des Verbandes kein großes Interesse mehr besteht. Von daher gehe ich davon aus, dass ich nicht mehr reinrutsche.

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