Zwölf Spiele, acht Gegentore. In der eigenen Arena kassierte der MSV nun gegen die Hanseaten den ersten Gegentreffer. Dennoch eine überragende Quote, die vor allem auf die sattelfeste Defensive zurückzuführen ist. Teil dieser Defensive ist seit Anfang der Saison auch wieder Dustin Bomheuer. Zur Erinnerung: In der Rückrunde der vergangenen Zweitliga-Saison stand der 25-Jährige nur eine einzige Minute auf dem Feld. Trainer Ilia Gruev plante nicht mehr mit dem Abwehrhünen, der Vertrag lief aus. Dann die doppelte Kehrtwende: Bomheuer verlängerte doch und ist seit dem dritten Spieltag für den bulgarischen Coach aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken.
Mittlerweile bildet Bomheuer zusammen mit Kapitän Branimir Bajic ein kongeniales Abwehrduo. Die Zahlen sprechen für sich: Bis auf die enttäuschende 0:3-Pleite bei Wehen Wiesbaden kassierten die Zebras noch in keinem Spiel mehr als einen Gegentreffer: "Wir halten den Laden bislang sehr gut dicht," berichtet der 1,93-Meter-Mann. Die neugewonnene Konstanz in der Defensive wissen auch die Mitspieler zu schätzen: "Es ist schön zu wissen, dass hinten kaum etwas anbrennt," erzählt Simon Brandstetter und ergänzt: "Mit dem Wissen, dass ein eigenes Tor meist zum Dreier reicht, spielt es sich leichter."
Gegen Hansa Rostock war Abwehrboss Bajic allerdings gesperrt. Für ihn stand ausgerechnet der Akteur auf dem Feld, den der ehemalige Düsseldorfer Fortune nach den ersten beiden Spielen aus der ersten Elf verdrängte: Enis Hajri. So musste Bomheuer die Chefrolle in der Viererkette übernehmen: "Branimir hat natürlich eine sehr wichtige Rolle in unserer Mannschaft. Klar ist es eine Umstellung und gewisse Mechanismen greifen nicht optimal ineinander, aber auch Enis hat es super gemacht."
Dennoch kassierten die Zebras die erste Niederlage und den ersten Treffer ins eigene Netz in der Schauinsland-Reisen-Arena. Zudem sah Hajri bei dem Gegentreffer nicht besonders gut aus. Dieser Fakt soll den MSV aber nicht umwerfen: "Es war doch klar, dass wir irgendwann auch zu Hause mal verlieren. Aber daraus müssen wir jetzt lernen, wieder aufstehen und in der kommenden Partie erneut Gas geben." Dann geht es für den MSV nach Großaspach - und kann dort wieder auf den schmerzlich vermissten Abwehrboss zählen.