Startseite

KFC Uerdingen
Pawlak über Druck, den Aufstieg und Big Points

(0) Kommentare
KFC Uerdingen, André Pawlak, KFC Uerdingen, André Pawlak
KFC Uerdingen, André Pawlak, KFC Uerdingen, André Pawlak Foto: Tillmann
MSV Duisburg
MSV Duisburg Logo
14:00
SV Sandhausen Logo
SV Sandhausen
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | buwei.de

Der KFC Uerdingen nimmt unaufhaltsam Kurs Richtung Regionalliga West. Diese Konstanz kennen an der Grotenburg nur noch wenige.

Ein wichtiger Baustein dieser neu gewonnenen Konstanz ist André Pawlak. Der 45-Jährige steuerte die Krefelder bislang mit viel Ruhe und Geschick an die Spitze der Oberliga Niederrhein. RevierSport traf den Erfolgstrainer zum Interview:

André Pawlak, haben Sie sich schon gut eingelebt an der Grotenburg? Ja, schon. Sicherlich können wir an den Arbeitsbedingungen noch einiges verbessern, denn es gibt noch viele Baustellen und Altlasten, die noch abgearbeitet werden müssen. Der Vorstand verhält sich aber vorbildlich und hilft, wo er nur kann. Im Großen und Ganzen haben wir die Ruhe, die ich vor der Saison gefordert habe. Wir müssen weiterhin die Fans und die Krefelder Wirtschaft mit ins Boot nehmen. Wir sind auf einem guten Weg, aber wir brauchen sicherlich noch die gesamte Spielzeit um von optimalen Bedingungen reden zu können.

Wir wollen langfristig einen Verein aufbauen, der sich mindestens in der Regionalliga etablieren kann

André Pawlak (KFC Uerdingen)

Sie sprechen den Vorstand an. Wie ist Ihr Verhältnis zu KFC-Präsident Mikhail Ponomarev? Bislang haben wir ein super Verhältnis und pflegen einen regen Austausch. Wir sitzen mindestens einmal im Monat zusammen und telefonieren auch des Öfteren. Ich finde es positiv, dass Herr Ponomarev sich aus den sportlichen Belangen raus hält und uns dort sein volles Vertrauen schenkt. So und nicht anders muss es laufen. Außerdem sehen die Verantwortlichen natürlich auch, dass die Entscheidungen, die wir bislang getroffen haben, nicht ganz so falsch waren.

Es ist aber auch so, dass Sie kräftig investieren können. Anfang des Monats wurde kurzerhand Denis Pozder verpflichtet. So einen Coup kann in der Oberliga Niederrhein auch nur der KFC Uerdingen stemmen. Haben Sie unter anderem auch wegen dieser finanziellen Möglichkeiten an der Grotenburg unterschrieben? Das kann ich nicht verhehlen. Auf der anderen Seite haben wir natürlich auch einen ganz anderen Erfolgsdruck als die anderen Mannschaften. Auch ich hatte während meiner vorherigen Stationen nicht diesen Erfolgsdruck. Wir gelten als der große Favorit auf den Aufstieg. Im Übrigen ist uns Denis mit seinen Gehaltsvorstellungen sehr entgegenkommen. Aber klar: Es kann sich nicht jeder mitten in der Saison noch einen Denis Pozder leisten. Ich denke, da ist aber auch der KFC Uerdingen als Verein ein Zugpferd. Wir haben ein großes Stadion, eine große Fanbasis und eine sehr gute Mannschaft. Da mussten wir Denis auch nicht großartig mit Geld überreden. Wir wollen langfristig einen Verein aufbauen, der sich mindestens in der Regionalliga etablieren kann.

Dafür muss aber erst einmal der Aufstieg her. Und da will Ihnen Ihr Ex-Klub einen Strich durch die Rechnung machen. Denken Sie oft an das Duell mit der SSVg Velbert? Vor allem werde ich oft daran erinnert, weil Oliver Kuhn (Anm. d. Red.: Präsident der SSVg Velbert) mich mehrmals in der Woche anruft (lacht). Ich habe natürlich noch zu vielen Personen dort einen sehr engen Draht. Jeder weiß auch, wie es in der vergangenen Saison zu der Entlassung gekommen ist. Das hatte ja keine sportlichen Gründe. Klar freue ich mich auf das Duell gegen die SSVg und natürlich habe ich auch eine gewisse Zusatzmotivation Velbert in der Tabelle hinter mir zu lassen. Ich will auf jeden Fall vor ihnen landen – aber es soll dann bitte auch der erste Platz dabei rausspringen.

Velbert und Schonnebeck lassen mittlerweile auch etwas Federn. Hat der KFC gegen den FC Kray die ersten Big Points gelandet? Ich habe immer schon davon gesprochen, dass wir unsere Hausaufgaben machen müssen. Die Teams im oberen Drittel werden sich alle mal gegenseitig die Punkte klauen. Wir haben allerdings die dicken Brocken mit Velbert, Schonnebeck und Fischeln schon hinter uns. Die müssen alle noch gegeneinander spielen. Entscheidend ist aber, dass wir gegen die vermeintlich kleinen Mannschaften, ab Platz sieben abwärts, sechs Punkte aus beiden Partien mitnehmen. Dann wirst du am Ende zwangsläufig oben stehen. Wir haben das bislang gut gemacht, Velbert und Schonnebeck haben nun gepatzt. Von daher waren das sicherlich die ersten Big Points für uns.

Und diese wurden eingefahren, obwohl der KFC eine anstrengende Englische Woche hinter sich hat. Spricht dies auch für den Charakter der Mannschaft? Definitiv. Ich bin wirklich stolz auf meine Truppe. Wir haben bislang jeden Rückschlag wegstecken können. Gegen Duisburg haben wir vor einer großen Kulisse ein tolles Spiel gemacht, aber leider nicht den erhofften Ertrag erhalten. Danach ist es nicht einfach, im Kopf den Schalter wieder umzulegen. Auch weil wir auf Grund der Verletzungsmisere nicht groß rotieren können. Es fing ja bereits am ersten Spieltag mit Takyi und Schmidt an und führt sich seit dem nahtlos fort. Das ist wirklich brutal, aber die Mannschaft hat einen tollen Charakter und die Jungs verstehen sich auch außerhalb des Platzes super. Das ist letztendlich der Schlüssel zum Erfolg.

Sie sind bekanntlich sehr ehrgeizig. Selbst nach dem klaren 4:1-Erfolg über den FC Kray waren Sie nicht voll zufrieden. Wie impfen Sie diese Denkweise der Mannschaft ein? Das brauche ich gar nicht. Die Mannschaft selbst ist sehr selbstkritisch. Ich merke schon von der Bank aus, wenn die Jungs nicht mit sich zufrieden sind. Da herrschen dann viele Diskussionen untereinander oder auch mit dem Schiedsrichter. Daran merkt man, dass sie es gut einschätzen können, wie sie spielen. Deshalb muss ich das gar nicht großartig thematisieren. Da herrscht bei uns ein gesunder Selbstreinigungsprozess.

Deine Reaktion zum Thema
Dieses Thema im Forum diskutieren » (0 Kommentare)

Spieltag

Oberliga Niederrhein

1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel