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Mehr Verletzte durch Pfefferspray als durch Pyro

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ZIS: Mehr Verletzte durch Pfefferspray als durch Pyro
Foto: Firo
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Am Freitag veröffentlichte die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) ihren Jahresbericht zu Einsätzen der Polizei bei Fußballspielen in der Saison 2015/16.

Der Bericht liefert durchaus interessantes Zahlenmaterial. So waren in der abgelaufenen Saison insgesamt 1.265 verletzte Personen bei Fußballspielen der ersten drei Ligen in Deutschland zu verzeichnen. Im Vergleich zur Vorsaison bedeutet dies einen Anstieg um etwa fünf Prozent. Gemessen an den 21.286.950 Zuschauern die in der Spielzeit 2015/16 in die Stadien der ersten drei Ligen strömten ergibt sich somit ein Verletzungsrisiko von 0,006 Prozent.

Mehr als 1000 Menschen werden jährlich verletzt

Dennoch sagte Polizeidirektor Jürgen Lankes, Leiter der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze, bei der Vorstellung des Berichts in Duisburg: „Jedes Jahr werden nach wie vor weit mehr als 1000 Menschen durch Gewalttäter und Randalierer bei Auseinandersetzungen rund um Fußballspiele verletzt. Aus unserer Sicht ist jeder Verletzte einer zu viel.“

Dass diese Verletzungen allein auf „Gewalttäter und Randalierer“ zurückzuführen sind, gibt der Bericht jedoch so gar nicht nicht her – es sei denn, Lankes schließt seine Kollegen ebenfalls mit dieser Titulierung ein. Denn 185 Verletzungen sind laut den veröffentlichten Zahlen auf polizeiliche Reizstoffe wie Pfefferspray zurückzuführen. Hierdurch wurden sogar weit mehr Personen verletzt als etwa durch das Abbrennen von Pyrotechnik (72 Verletzte).

Insgesamt ist das Zünden von Pyrotechnik in deutschen Stadion im Vergleich zur vorangegangenen Saison zurückgegangen. Die Zahl der von der Polizei festgestellten Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz sank von 887 um 36 Prozent auf 566. Gegenüber der Saison 2013/14 haben sich die Fallzahlen damit sogar mehr als halbiert.

Auch die Anzahl der eingeleiteten Strafverfahren ist leicht zurückgegangen. Die Kennzahlen der freiheitsentziehenden oder freiheitsbeschränkenden Maßnahmen haben sich hingegen in beiden Bundesligen um knapp 30 Prozent erhöht und in der 3. Liga sogar verdoppelt. Dies führt die Polizei insbesondere auf die große Anzahl von Ostvereinen und der damit gestiegenen Anzahl brisanter Duelle in der vergangenen Spielzeit der 3. Liga zurück.

Die ZIS ist Teil des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste der Polizei NRW. Sie sammelt, bewertet und steuert bundesweit alle wichtigen Informationen zu Sporteinsätzen, insbesondere zu Fußballspielen, zwischen den Sicherheitsbehörden und allen weiteren für die Sicherheit relevanten Institutionen.

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