Umso mehr wollen sich die Wattenscheider jetzt wieder auf den Liga-Alltag konzentrieren, wo es ja bislang sehr gut lief. Vor dem Derby am Samstag (14 Uhr) in der Lohrheide gegen den Wuppertaler SV rangiert die SG 09 auf Platz vier. „Dass wir da stehen, ist mit unseren bescheidenen Mitteln eigentlich unmöglich. Diesen Weg der Unmöglichkeit wollen wir beibehalten“, sagt Toku.
Wattenscheid hat in dieser Saison tatsächlich schon für die eine oder andere Überraschung gesorgt, das Team – zumindest die erste Elf – hat sich gefunden. Zu Hause hat die SG 09 in der Liga zuletzt allerdings zwei 0:1-Niederlagen hinnehmen müssen, gegen Wiedenbrück und Köln II stimmte die Chancenauswertung nicht. Anders war das beim 3:2 in Bonn in der vergangenen Woche, an das die Wattenscheider anknüpfen möchten.
Der WSV könnte ein ähnlicher Gegner werden, der Aufsteiger sucht wie die Bonner sein Heil in der Offensive, mit prominenten Kräften wie Gaetano Manno, Ercan Aydogmus oder Kevin Hagemann. Die Statistik spricht Bände: Zuletzt gelang ein 4:1-Erfolg in Siegen und der Sprung auf Platz sechs. In elf Partien haben die Wuppertaler erst einmal verloren, auswärts sind sie ungeschlagen. Allerdings herrscht hinter den Kulissen Trubel: Vorstandschef Alexander Eichner hat seinen Rücktritt erklärt.
Toku sieht sein Team für einen Schlagabtausch bereit: „Wir freuen uns auf das Derby. Wir sind stolz, dass wir vor dem WSV stehen und wollen den Vorsprung mit aller Macht verteidigen.“ In der Liga geht es nach knapp einem Drittel der Saison eng zu. Von Wattenscheid auf Platz vier (19 Punkte) bis zu Schalke II auf Rang 14 sind es nur sechs Zähler. Das gilt auch für den Blick nach oben: Spitzenreiter Gladbach hat vier Punkte Vorsprung. Daran will Toku aber keinen Gedanken verschwenden: „Wir müssen realistisch bleiben. Andere Mannschaften, auch Wuppertal, haben ganz andere Möglichkeiten. Wir sammeln Punkte gegen den Abstieg.“
Die Wattenscheider sind personell eng aufgestellt. Der zweite Anzug hat sich im Pokal gerade blamiert, die erste Elf spielt in der Liga fast unverändert durch. Dazu kommt der Kreuzbandriss von Fabio Manuel Dias und der Abgang von Malte Berauer. Zumindest auf dessen Position hinten rechts wird es wohl eine Alternative geben. Kim Sané, Sohn von 09-Legende Souleyman, trainiert seit zwei Wochen mit und soll einen Vertrag unterschreiben. „Er wäre eine realisierbare Alternative für uns. Kim hatte viel Verletzungspech, aber er ist von der Fitness her auf einem guten Weg“, sagt Toku über den 21-Jährigen, der zuletzt für die U23 des 1. FC Nürnberg spielte.