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Welling über den Unsinn der Ansetzung

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Es hätte ein so großartiges Fußballfest werden können. Sportlich und stimmunsgtechnisch.

Dass die Essener mit Blick auf das große Event anschließend im Konjunktiv sprechen mussten, lag am Ende aus sportlicher Sicht unter anderem an Roussel Ngankam. Der schoss aus einem Meter Entfernung den glänzend reagierenden Hendrik Bonmann an und vergab damit die wohl beste Chance des Spiels (90.).

Nun war da am Samstagnachmittag kein geringerer als der BVB zu Gast. Ein Verein, mit dem die Essener, wenn auch keine tiefe Freundschaft, so doch gegenseitige Sympathie verbindet. Und wer den gemeinsamen Gesang beider Fanlager – selbstverständlich gegen den gemeinsamen Feind in Blau und Weiß – im zweiten Durchgang zu Ohren bekam, der dürfte insgeheim die Behauptung aufgestellt haben, dass man beide Gruppen ohne größere Befürchtungen in einem gemeinsamen Block hätte stellen können.

Jedoch hatte sich jemand im Vorfeld der Partie ganz andere Gedanken gemacht und so wurde die Begegnung im Stadion Essen auf die ungewohnte Anstoßzeit um 15.30 Uhr – statt wie üblich um 14 Uhr – verlegt. Ungünstig für die Anhänger von Borussia Dortmund, die für die regelmäßige Unterstützung der eigenen U23 bekannt sind und die um 18.30 Uhr bei Bayer Leverkusen ihr Bundesliga-Team unterstützen wollten. Die kurze Anfahrtszeit zum Spiel bei der Werkself hätte eigentlich zur Folge haben können, dass die BVB-Fans zuerst an der Hafenstraße und anschließend unter dem Bayer-Kreuz ihre gesangliches Repertoire hätten abspulen können. Doch so wurde auch stimmungstechnisch nur im Konjunktiv gesprochen.

„Man kann leider immer nur ungläubig den Kopf schütteln“, sagte RWE-Boss Michael Welling, als er auf die Verlegung angesprochen wurde. Mit dem für die Ansetzung verantwortlichen Verband in einen Dialog zu treten, sei dagegen ein Kampf gegen Windmühlen. Zum Beispiel dürfte mittlerweile über die Grenzen der Stadt Essen hinaus bekannt sein, dass sich RWE und der BVB im Einkaufszentrum Limbecker Platz einen gemeinsamen Fanshop teilen. Welling aber glaubt, dass diese Anmerkung auf taube Ohren stößt: „Dann müsste man ja auf Fakten basiert argumentieren. Ich weiß nicht ob das an dieser Stelle Sinn macht.“

Der Seitenhieb dürfte beim Verband ebenso wenig gehört werden wie unter anderem die Aussage, dass an der Hafenstraße ein Stadion steht, das Sicherheitsmaßnahmen wie Fan-Trennung und gesonderte Anfahrtswege bietet. Der letztgenannte Punkt sei das Totschlag-Argument der Entscheidungsträger gewesen. „Das ist mir immer zu etwas einfach in der Argumentation. Ich sage dann immer: die reisen eh.“

11.547 Zuschauer – für ein Regionalliga-Spiel war das schon eine große Kulisse. Durchaus aber hätten es 1000-2000 Fans mehr sein können. Hätten. „Ich habe mit einigen aus der Szene in Dortmund gesprochen, und die wäre gern erst zu uns und dann nach Leverkusen gefahren“, berichtete Welling. Insgesamt dürften es etwas mehr als 100 Anhänger gewesen sein, die sich im Gästeblock eingefunden hatten. Auf der "West" gab es dafür ein Spruchband mit der eindeutigen Nachricht: "Angst vor Dortmund in Essen - Wer hat euch ins Gehirn geschissen?"

Es bleibt eine Thematik, mit der sich RWE bei Spielen gegen Zweitvertretungen von Erst- oder Zweitligisten weiterhin herumärgern muss. Schließlich stünde das nächste solche Aufeinandertreffen am kommenden Samstag an. Doch die Partie gegen Schalke 04 II wurde auf den 19. November verlegt. Dann spielen die Amateure der „Knappen“ zeitgleich mit den Profis, die an diesem Tag beim VfL Wolfsburg antreten müssen. Eine fanfreundlichere Ansetzung hätte beiden Vereinen ein schönes, wenn auch nicht so freundliches, Fußballfest beschert. Doch wie es der Verband will, darf auch hier nur im Konjunktiv gesprochen werden.

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