Schließlich hatte er nur eine halbe Stunde dieses Spiels gegen Real Madrid in den Beinen. Diese Zeit hatte André Schürrle immerhin gereicht, um kurz vor dem Ende den Ausgleich zum 2:2 gegen die königliche Millionentruppe zu schießen, was große Teile des Dortmunder Stadtgebiets nachhaltig zum Beben gebracht hatte und den Schützen ins Historienbuch des Wettbewerbs hievte: Schürrle ist der erste deutsche Fußballer, der in der Champions League für vier verschiedene Vereine traf (neben dem BVB auch für Leverkusen, Chelsea und Wolfsburg). Aber der Nationalspieler fehlte am Mittwochmorgen beim Training der Vorabendreservisten. Denn wieder schmerzt das Knie!
Nicht in der Kabine gefeiert
Schürrle war schon in den vergangenen zwei Wochen ausgefallen, eine Innenbanddehnung stoppte ihn. Der Einsatz gegen Real war sein erster nach der Verletzung – und er endete wieder mit Schmerzen im gerade erst gesundeten Knie.
Kurios: Er humpelte schon in den Minuten vor seinem Treffer, mit letzter Kraft wuchtete er den Ausgleich herbei. „Die Verletzung ist wieder ein bisschen aufgebrochen. Ich hatte Schmerzen, aber wir konnten nicht mehr wechseln, deshalb musste ich da durch“, sagte er bereits nach dem Spiel und hoffte, dass die Genesung dieses Mal „etwas schneller“ geht.
Klar ist aber: Das Duell mit seinem früheren Klub Bayer Leverkusen am Samstag (18.30 Uhr) dürfte Schürrle verpassen. Schon allein aus Gründen der Vernunft. Denn nach dem Duell bei Bayer pausiert die Bundesliga wegen der anstehenden Länderspiele gegen Tschechien (in Hamburg) und Nordirland (in Hannover) für zwei Wochen. Zeit, die auch der Spanier Marc Bartra nutzen könnte. Im Abschlusstraining vor dem Real-Spiel brach auch seine Verletzung an den Adduktoren wieder auf. Mindestens das Leverkusen-Spiel ist für ihn damit ebenfalls hin.
Schürrles Glaube an die jungen Dortmunder Draufgänger ist aber ungebrochen. „Es ist nicht so, dass wir das 2:2 in der Kabine unglaublich abgefeiert hätten. Wenn man sieht, wie fieberhaft wir überlegen, was wir hätten besser machen können, dann ist das eine geile Mentalität“, lobt er und droht schon fast: „Wir haben alle Bock auf das, was hier passiert. Da kann noch viel kommen.“