Es wurden Erinnerungen wach in Dortmund. Erinnerungen an die Saison 2011/12, die erste Champions-League-Teilnahme unter Jürgen Klopp. Damals hatte die Borussia tolle Leistungen abgeliefert, ihre Spiele meist beherrscht - die Gegner machten aber die Tore. Genauso lief es zunächst auch gegen Real Madrid. Der BVB spielte stark auf, Real konterte - und traf.
Wieder einmal beeindruckte das Offensivpotenzial dieser jungen Dortmunder Mannschaft: Das Angriffsspiel war durchdacht und planvoll, die Kombinationen schnell und präzise und mit einem Hochgeschwindigkeitsdribbler wie Ousmane Dembélé bekommt selbst die Abwehr des Champions-League-Titelverteidigers Probleme.
Erneut zeigte sich aber: In der Rückwärtsbewegung hat der BVB noch Nachholbedarf, wenn der Gegner angreift, stimmen die Automatismen, stimmt die Aufteilung nicht immer. Das wusste man zwar schon vorher - in Real Madrid begegnete dieser spielfreudigen Truppe nun aber erstmals ein Gegner, der die Räume im Rücken der jungen Hochbegabten zu nutzen wusste. Und die nutzten trotz ihres Angriffswirbels nur zwei ihrer zahlreichen Chancen. Dortmund spielte schöner, Madrid effektiver.
Und doch reichte es zu einem Unentschieden gegen diesen Weltklassegegner - und das sollte Mut machen. Der BVB ist für höchste Aufgaben gerüstet.