Grund zur Freude hat auch Nerciwan Khalil Mohammad. "Neco", wie er von seinen Mannschaftskollegen gerufen wird, wechselte im Sommer von der SG Wattenscheid 09 zur Alemannia und hat sich schnell eingelebt. "Hier ist alles etwas anders: Alles ein Stück größer und professioneller. Aber die Mannschaft und Mitarbeiter des Vereins haben mich super aufgenommen. Ich habe mich sofort wie zu Hause gefühlt", erzählt der 24-Jährige.
Mohammad spielt in Aachen wie schon in Wattenscheid auf der Sechser-Position - und es läuft gut für den ehemaligen Nachwuchsspieler von Borussia Mönchengladbach. 513 Minuten verbuchte Mohammad in zehn Spielen. Mohammad: "Ich bin zufrieden. Natürlich würde ich gerne jedes Spiel von Beginn an bis zur letzten Minute bestreiten. Doch am Ende zählt der Erfolg der Mannschaft und der Trainer entscheidet, wer spielt und wer wann ein- oder ausgewechselt wird." Der in Mönchengladbach wohnhafte Mittelfeldspieler ordnet sich dem Team und dem Ziel unter. Die Alemannia will an die Tür zur 3. Liga klopfen. "Ich bin nach Aachen gekommen, um Erfolg zu haben. Dieser Verein müsste viel höher als in der Regionalliga spielen. Wir wollen in dieser Saison bis zum Schluss oben dran bleiben", betont Mohammad, der vor der Saison einige Angebote zugunsten der Alemannia ausschlug: "Ich wollte endlich wieder den großen Fußball riechen. In Aachen ist das der Fall. Die Fans, das Stadion, das ganze Umfeld sind der Wahnsinn. So macht das Spaß."
Der lebensfrohe Mohammad hat aber auch seine nachdenklichen Momente. Die Situation in seinem Geburtsland Syrien lässt ihn nicht kalt. Täglich informiert er sich über die aktuelle Lage im Kriegsgebiet und hat auch in Deutschland Kontakt zu seinen Landsleuten: "Es ist traurig, was in Syrien passiert. Ich habe noch viele Familienangehörige in Syrien und leide mit ihnen mit. Einige Freunde von mir arbeiten auch in den Flüchtlingsheimen. Davor habe ich großen Respekt."