Verärgert wirkte allen voran Karsten Hutwelker: „Das war dummer Fußball. Wir konnten nicht so die spielerischen Elemente zeigen, wie man das von uns gewohnt ist. Der Hebel muss ab Dienstag genau da angesetzt werden“, war Velberts Coach alles andere als zufrieden. Dass seine Farben die Tabellenführung an den KFC Uerdingen abgeben mussten und zugleich die Spvg Schonnebeck vorbeigezogen ist, dürfte den Ex-Krayer umso mehr ärgern. Nicht nur Hutwelker war bedient, auch sein Kapitän Niklas Andersen machte bereits während des Spiels seinem Unmut Luft: „Wo ist unsere Qualität geblieben?“ ranzte er seine Mitspieler an.
Deutlich lässiger wirkte Erhan Zent. Der 27-jährige Mittelfeldspieler hat schon so einige Höhen und Tiefen an der Sonnenblume miterlebt. „Im ersten Durchgang sind wir nicht wach gewesen. Auf dem Platz müssen die anderen aber auch erst einmal gewinnen. Der Punkt ist okay, man muss auch mal realistisch bleiben“, sah der Ex-Wuppertaler den Gegner nicht als Kanonenfutter an. Womit er nicht alleine war. Das Überraschungsteam aus Oberkassel spielt herzerfrischend offensiv und steht hinten enorm dicht. Der Slogan „#Sexywest“ kommt nicht von ungefähr.
Mit dem Zähler konnte auch Markus John ganz gut leben: „Die klareren Chancen hatten wir“, stellte der Trainer des SC West fest. Auch ihm konnte niemand widersprechen. Alleine zweimal wackelte das Gebälk von SSVg-Schlussmann Philipp Sprenger. Zweimal Aluminium bedeutete somit auch eine ganze Menge Glück für die Gäste. „Es war ein 0:0 der besseren Sorte. Spielerisch war das eine gute Leistung von uns. Hoffentlich geht uns im Laufe der Saison nicht wieder die Puste aus“, erinnert sich John nur ungerne an den Verlauf der letzten Spielzeit zurück, als seine Jungs einen ähnlich guten Start hingelegt hatten. In Velbert schaut man ruhig auf die nächsten Aufgaben: „Wir wollten von Beginn an eine gute Runde spielen. Gegen den Aufstieg wollen wir uns nicht wehren. Andere haben aber mehr Druck als wir“, so Zent abschließend.